Lamm 1:
Mir ist schlecht.
Ich hab gehört, es ist bald so weit.
Die Leute putzen Kirchen,
ziehen weißes Kleid.
Und wir?
Wir sind das Lamm Gottes, sagen sie.
Doch ich seh nur das Messer –
nicht die Mystik dabei.
Lamm 2:
„Du stirbst für uns alle“,
hat der Bauer heut gesagt.
Ich sag: Für wen? Für was?
Ich hab nie ‘ne Sünde gefragt.
Ich bin ein Lamm,
kein Erlöser im Stall.
Ich wollt nur grasen –
jetzt steh ich kurz vorm Fall.
Hook:
Wir kotzen in den Trog –
vor Angst, vor Sinnlosigkeit.
Wir sind nicht rein –
wir sind nur bereit.
Für den Tod,
den ihr braucht,
weil ihr’s nicht besser wisst.
Weil ihr Angst habt vor Leben –
und nennt es dann „Christ“.
Lamm 1:
Wenn euer Gott
uns Lämmer braucht zum Sterben,
ist er dann heilig?
Oder bloß gierig nach Farben –
nach Rot auf dem Altar,
nach Blut im System?
Wenn das Liebe sein soll,
will ich lieber gehn.
Lamm 2:
Weißt du, ich träumte neulich
von einem Gott, der weinte –
weil man seinen Namen
benutzt, um zu schlachten.
Nicht aus Hunger,
nicht aus Not –
nur aus Brauch.
Und der Himmel?
Blieb still.
Denn keiner braucht diesen Rauch.
Hook:
Wir kotzen in den Trog –
und sagen euch: Schluss.
Kein Opfer mehr,
kein heiliger Guss.
Wenn ihr feiern wollt –
dann lebt, nicht vernichtet.
Liebt ohne Blut –
und nennt das „auferichtet“.
Outro:
Zwei Lämmer.
Ein Stall.
Ein letzter Blick.
Kein Amen.
Kein Licht.
Nur die Frage:
Was, wenn das alles nicht stimmt?