Maifeiertag zwischen Arbeiterkämpfen und alten Riten
Google ehrt den heutigen Maifeiertag, den “Tag der Arbeit”, auf der Startseite mit einem Doodle. Seit dem 1. Mai 1933 ist der 1. Mai ein gesetzlicher Feiertag in Deutschland.
Der 1. Mai ist ein besonderer Feiertag, der mit Bräuchen, Festen und Riten, aber auch mit Krawallen und Demonstrationen verbunden wird. In der Nacht zum 1. Mai, der Walpurgisnacht, wird traditionell in den Mai getanzt. Ursprungsort der Walpurgisnacht ist der Harz. Hier wird der Frühlingsbeginn gefeiert und die Geister vertrieben.
Getanzt wird traditionell im Süden Deutschlands auch um den Maibaum, der am 1. Mai auf dem Festplatz der Städte und Dörfer geschmückt und aufgestellt wird. Besonders Trinkfeste können sich den Feiertag mit dem sogenannten Maibock versüßen, einem Starkbier, das nur im Mai gebraut wird. Neben den Bräuchen und Festlichkeiten hat der Feiertag aber auch einen ernsten Hintergrund.
Der Ursprung des Maifeiertags findet sich im Jahr 1885, als nordamerikanische Arbeiter mit Demonstrationen den Achtstundentag durchsetzten. Zum Gedenken an die Opfer der Demonstrationen wurde im Jahr 1889 der 1. Mai als “Kampftag der Arbeiterbewegung” ausgerufen. Ein Jahr darauf wurde der Gedenk- und Protesttag zum ersten Mal mit Massenstreiks und Massendemonstrationen in der ganzen Welt begangen.
In Deutschland wurde die Tradition des Maifeiertags durch die Nationalsozialisten für ihre Propaganda ausgenutzt. Im Jahr 1933 riefen sie diesen Tag zum “Feiertag der nationalen Arbeit” aus. Am 2. Mai 1933 wurden die Gewerkschaften in Deutschland verboten. Doch der Maifeiertag wurde auch nach der Nazi-Herrschaft in Deutschland weitergeführt und seit Kriegsende von dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) ausgerichtet. Am 1. Mai 1946 bestätigte der Alliierte Kontrollrat den Feiertag.
Seit den 1980er Jahren gab es neben den politischen organisierten Demonstrationen auch regelmäßig Ausschreitungen. Der 1. Mai gilt auch in vielen anderen Ländern als gesetzlicher Feiertag, wie zum Beispiel in Österreich, Teilen der Schweiz, Schweden, Italien, Russland, China und Griechenland.