Diese 2 Dokumente habe ich noch bei mir auf der Festplatte gefunden. Man sollte sie niemals vergessen. Ich habe Epilepsie und hatte schon
Psychosen. Würde ich in der Nazizeit leben, wäre ich mit Sicherheit auch vergast oder zumindest zwangssterilisiert worden.
4 Männer im Sand
Logik – Vier eingebuddelte Männer und vier Hüte
4 Männer werden von Kannibalen gefangen. Da Kannibalen den Opfern immer eine Chance bieten das eigene Leben zu retten, buddeln die Kannibalen die 4 Männer bis zum Kinn in den Sand ein und errichten eine Mauer zwischen den Männern A und B, die absolut undurchsichtig ist. Die Männer können ihre Köpfe nicht mehr drehen. C kann den Vordermann B sehen – D, kann C und B sehen.
Die Kannibalen setzen den Männern Hüte auf, und geben folgende Aufgabe:
Wenn einer der Männer sagen kann, welche Hutfarbe er trägt, dann kommen alle frei. Kann es keiner, oder ist eine Antwort falsch, so werden alle getötet und gegessen. Keiner darf etwas anderes sagen als die Lösung. Als Hinweis wird lediglich gegeben, dass zwei dunkle und zwei helle Hüte verteilt wurden. Zur Lösung der Aufgabe haben die Männer nur 2 Minuten Zeit.
Durch logische Kombination gelingt es tatsächlich einem der Männer die eigene Hutfarbe zu nennen und alle kommen frei.
Welcher Mann ist das und warum kann er die eigene Hutfarbe bestimmen?
Luthers letzte 4 Thesen
Es ist immer wieder beachtlich, sich die letzten 4 Thesen Luthers durchzulesen, und an die deutsche evangelische Kirche zu denken. Ich muß garnicht unbedingt an die Katholiken erinnern.
92. Darum weg mit allen jenen Propheten, die den Christen predigen: “Friede, Friede”, und ist doch kein Friede.
93. Wohl möge es gehen allen den Propheten, die den Christen predigen: “Kreuz, Kreuz”, und ist doch kein Kreuz.
94. Man soll die Christen ermutigen, daß sie ihrem Haupt Christus durch Strafen, Tod und Hölle nachzufolgen trachten
95. und daß die lieber darauf trauen, durch viele Trübsale ins Himmelreich einzugehen, als sich in falscher geistlicher Sicherheit zu beruhigen.
Vanitas Stillleben
„Du sihst / wohin du sihst, nur eitelkeit auff erden.
Was dieser heute bawt / reist jener morgen ein:
Wo itzund städte stehn / wird eine wiesen sein,
Auff der ein schäffers kind wird spilen mitt den heerden.
Was itzund prächtig blüht sol bald zutretten werden.
Was itzt so pocht vnd trotzt ist morgen asch und bein.
Nichts ist das ewig sey / kein ertz kein marmorstein.
Itzt lacht das Gluck vns an / bald donnern die beschwerden.
Der hohen thaten ruhm mus wie ein traum vergehn.
Sol denn das spiell der zeitt / der leichte mensch bestehn.
Ach! was ist alles dis was wir für köstlich achten,
Als schlechte nichtikeitt / als schaten, staub vnd windt.
Als eine wiesen blum / die man nicht wiederfindt.
Noch wil was ewig ist kein einig mensch betrachten.“
Andreas Gryphius: Es ist alles eitell. (1643)
Das Vanitas-Stillleben (Vanitas (lat.) bedeutet „Eitelkeit“ und ist gleichzusetzen mit „wertlos“ oder „vergänglich“) ist eine besondere Stilform der Stillleben-Malerei im Barock. Dabei wird das Prinzip der Stillleben-Malerei, die Darstellung lebloser Gegenstände, auf die Spitze getrieben, indem zusätzlich Sinnbilder der Vergänglichkeit (z. B. ein Totenschädel) hinzugefügt werden.
Das Erlebnis des Todes stand den Menschen des ausgehenden 16. Jahrhunderts und der folgenden Jahrzehnte deutlich vor Augen, und in allegorischen und moralisierenden Bildern erlebte das „Memento mori“ („Gedenken des Todes“), immer neue bildliche Interpretationen. Nach dem Ausspruch des König Salomo: „Vanitas vanitatum, et omnia vanitas“ („Vergänglichkeit des Vergänglichen, und alles ist vergänglich“) nennt man diese Stillleben Vanitas-Stillleben.
Entwickelt wurden sie in Flandern im 16. Jahrhundert, doch erlebten sie ihre große Blüte in den Niederlanden im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts. Haarlem und besonders die Universitätsstadt Leiden waren die Zentren dieses Bildtyps.
Die Requisiten (das Zubehör) der Vanitas-Stillleben lassen sich in zwei große Gruppen aufteilen. Zum einen sind es Sinnbilder der Vergänglichkeit, Dinge also, denen der Zerfall eigen ist und deren Erscheinung den Gedanken daran weckt: Totenschädel, Sanduhr, verlöschende Kerze, welkende Blumen und ähnliches. Zum anderen sind es Dinge, deren Wert nur scheinbar beständig ist: Bücher, Geld und Kostbarkeiten, Insignien von Macht und Größe, Werke der bildenden Kunst. Sie treten in allen nur denkbaren Kombinationen auf.
Im 18. Jahrhundert verlieren die Vanitas-Symbole ihre vordergründige Funktion als religiöse Warnung, bleiben jedoch bis in die Kunst der Gegenwart hinein gebräuchlich. Seither werden sie entweder als makaberer Reiz verwendet oder ins Gegenteil des Dauerhaften und Lebendigen umgedeutet, wobei sie den Zusammenhang mit dem Stillleben verlieren: Das Buch oder der Brief etwa sind nicht mehr verwaist, sondern werden umringt von Lesern.
Vanitas Stillleben von Pieter Claesz 1630
Quelle des Textes hier
Lebensregeln 14. Dalai Lama
Die Lebensregeln des 14. Dalai Lama Tenzin Gyatso
zum Beginn des neuen Jahrtausends am 01.01.2001 Wenn Du verlierst, verliere nicht den Lerneffekt.
Befolge grundsätzlich die folgenden drei Regeln:
denke (weil große Liebe und große Ziele große Risiken in sich bergen) an
– Respekt für Dich selbst
– Respekt für andere und
– Respekt (Verantwortung) für alle Deine Handlungen.
Denke daran, dass etwas, was Du nicht bekommst, manchmal eine wunderbare Fügung des Schicksals sein kann.
Lerne die Regeln, damit Du weißt, wie Du sie brichst.
Wenn Du merkst, dass Du einen Fehler gemacht hast, unternimm unverzüglich etwas, um ihn zu korrigieren.
Verbringe jeden Tag einige Zeit mit Dir selbst.
Begegne Veränderungen mit offenen Armen, aber verliere dabei nicht Deine Wertmaßstäbe.
Denk daran, dass Schweigen manchmal die beste Antwort ist.
Lebe ein gutes ehrbares Leben – wenn Du älter wirst und zurückdenkst, wirst Du es ein zweites Mal genießen können.
Eine freundliche Atmosphäre in Deinem Haus ist die beste Grundlage für Dein Leben.
Wenn Du mit lieben Freunden streitest, bezieh Dich nur auf die aktuelle Situation – lass die Vergangenheit ruhen.
Teile Dein Wissen, so erlangst Du Unsterblichkeit.
Sei freundlich zur Erde.
Besuche einmal im Jahr einen Ort, den Du noch nicht kennst.
Denk daran, die beste Beziehung ist die, in der die Liebe für den anderen größer ist, als das Verlangen nach dem anderen.
Bewerte Deine Erfolge daran, was Du aufgeben musstest, um sie zu erzielen.
Widme Dich der Liebe und dem Kochen mit wagemutiger Sorglosigkeit.
ENDE
Dalai Lama (aus dem Mongolischen: (Ozeangleicher Lehrer, von Dalai – mong. Ozean; tibetisch: Gyalpo Rinpoche) ist der Titel der höchsten weltlichen und einer bedeutenden religiösen Autorität des buddhistischen Tibet. Der Mönch Tenzin Gyatso, (gebürtig Lhamo Dhondrub; * 6. Juli 1935 in Taktser, Provinz Amdo, Tibet) ist seit 1940 der XIV. Dalai Lama. Er ist Linienhalter und Ordensoberhaupt der Gelug-Schule und gleichzeitig ein Befürworter der Rime-Bewegung. Die formell korrekte Anrede ist “Seine Heiligkeit”.
Das Photo habe ich mal auf einem Kirchentag für stolze 10 DM beim epd Pressedienst gekauft, nachdem ich das Glück hatte, Seiner Heiligkeit die Hand geben zu dürfen und ein paar Worte in Englisch zu wechseln.
1000 DM auf russischer Homepage gefunden
Venedig
Der Karneval ist vorbei – auch in Venedig – es hat die Passionszeit begonnen. Jetzt kann man wieder einsam durch die Gassen ziehen.
Ankunft in Venedig
Du lautlos dunkler Kanal,
Verlassenen Bucht,
Uralter Häuser graue Flucht,
Gotische Fenster und maurisch verziertes Portal!
Von tiefem Traum besiegt,
Vom Tode eingewiegt
Schläft hier die Zeit
Und alles Leben scheint so weit, so weit!
Hier will ich ganz allein
Durch alte Gassen gehn,
Bei Fackelschein
An Goldeltreppen stehn,
In blinde Fenster sehn,
Bang-glücklich wie ein Kind im Dunkeln sein.
Hermann Hesse
Mehr zu Venedig findest Du hier
Koloratursopran
Am 27 Januar 2006 hätte Mozart seinen 250. Geburtstag gehabt! Am ersten Weihnachtstag 2005 hatte mein Papa uns zu Mozarts Zauberflöte eingeladen, es war trotz des sog. Provinztheaters in Lüneburg absolut super… megamäßig, vor allem Evelyn Werner bezauberte als Königin der Nacht.
Und das ist meine Lieblingsarie, das nennt man übrigens einen Koloratursopran, schaut mal in der Wikipedia, sehr interessant: Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen gesungen von der Königin der Nacht.
Proust Fragebogen
Hier kannst Du ihn ausfüllen:
Proust Fragebogen
Vorbild für die 31 Fragen ist der berühmteste Fragebogen der Welt, der den Namen des französischen Schriftstellers Marcel Proust (1871-1922) trägt. Dieser hat ihn aber nicht entworfen, sondern nur ausgefüllt, das heisst, genau genommen sogar zwei: Um die Jahrhundert-Wende war es ein beliebtes Gesellschaftsspiel, Gäste an einer gehobenen Party einen persönlichen «Questionnaire» ausfüllen zu lassen. So füllte auch der 13-jährigen Proust auf einer Geburtstagsparty von Antoinette Faure, Tochter des späteren französischen Präsidenten Félix Faure diesen Bogen aus. Einer ihrer Söhne veröffentlichte die Antworten 1924 zum ersten Mal.
Name
Susanne
E-Mail
webmaster@susannealbers.de
Wohnort
Berlin
1. Sie dürfen sich bei einer guten Fee etwas wünschen. Wie lautet Ihr Wunsch?
finanzielle Unabhängigkeit
2. Wann sind Sie am glücklichsten?
wenn ich Liebe geben kann
3. Wo möchten Sie am liebsten leben?
überall, wo ich glücklich sein kann
4. Worüber lachen Sie am liebsten?
über eigene Fehler
5. Was bringt Sie zum Weinen?
wenn mich jemand auf dummdreiste Art und Weise verletzt
6. Wovor haben Sie Angst?
vor Kriegshandlungen
7. Sie werden auf eine einsame Insel verbannt. Wen (Partner oder Familie ausgenommen) hätten Sie gerne als Begleitung?
Lucy oder einen vergleichbaren Hund
8. Welche drei Gegenstände würden Sie auf die einsame Insel mitnehmen?
einen Ferrari, genügend Sprit und eine Rennstrecke p.s. auch das können Gegenstände sein
9. Was ist Ihre Lieblingsmusik?
wenn Brendel Schuberts Impromptus 90 spielt
10. Ihre Lieblings-Musikgruppe respektive Ihr(e) Lieblings-Interpret(in) oder -Komponist(in)?
Beethoven
11. Welches ist Ihr Lieblingsfilm?
Jenseits von Afrika
12. Ihre Lieblingsschauspielerin?
Meryl Streep
13. Ihr Lieblingsschauspieler?
Robert Redford
14. Wer ist Ihre liebste Romanfigur, und was verkörpert diese für Sie?
Sofie in Sofies Welt wenn sie die Philosophie kennen lernt
15. Ihr(e) Lieblingsschriftsteller(in)?
Elias Canetti
16. Ihr(e) Lieblingsmaler(in)?
Michelangelo
17. Ihre Lieblingsfarbe?
dieses Grün
18. Ihre Lieblingsblume?
Sonnenblume
19. Ihr Lieblingstier?
Hund
20. Welche Eigenschaften schätzen Sie an einem Menschen besonders?
wenn sie oder er verzeihen kann
21. Was verabscheuen Sie am meisten?
psychische Verletzungen
22. Was war/ist für Sie das grösste Unglück in der Menschheitsgeschichte?
die Atombombe
23. Was bedeutet Ihnen Glaube/Religion?
sehr viel
24. Was sind für Sie die drei wichtigsten Dinge im Leben?
mein PC, meine Bücher,
25. Der schönste Moment in Ihrem Leben?
als ich mit den verfänglichen und schwierigen Momenten meiner Vergangenheit abschliessen konnte
26. Wovon träumen Sie am liebsten?
von Bettina
27. Welche Träume wollen Sie im Leben verwirklichen?
mit meiner Liebsten glücklich werden
28. Ihre grösste Tugend?
ich kann so gut, wie alles verzeihen
29. Ihr grösstes Laster?
ich bin superungeduldig
30. Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?
fotografisches Gedächtnis
31. Mein Leitspruch
Nicht an Sprüchen gemessen werden. Keine Schau abziehen müssen. Den Schild absetzen dürfen, ohne verwundet zu werden. Keine Entschuldigung nötig haben. Nichts erklären, nichts beweisen müssen. Verstanden, angenommen sein, wie man ist, wortlos.
#####Und, willst Du ihn auch mal ausfüllen?#####
hier kannst Du es machen.
Chance der Bärenraupe
Chance der Bärenraupe, über die Straße zu kommen
Keine Chance.
Sechs Meter Asphalt.
Zwanzig Autos in einer Minute.
Fünf Laster.
Ein Schlepper.
Ein Pferdefuhrwerk.
Die Bärenraupe weiß nichts von Autos.
Sie weiß nicht, wie breit der Asphalt ist.
Weiß nichts von Fußgängern, Radfahrern, Mopeds.
Die Bärenraupe weiß nur, daß jenseits Grün wächst.
Herrliches Grün, vermutlich freßbar.
Sie hat Lust auf Grün. Man müßte hinüber.
Keine Chance. Sechs Meter Asphalt.
Sie geht los. Geht los auf Stummelfüßen.
Zwanzig Autos in der Minute.
Geht los ohne Hast.
Ohne Furcht.
Ohne Taktik.
Fünf Laster. Ein Schlepper. Ein Pferdefuhrwerk.
Geht los und geht und geht und geht und kommt an.
Rudolf Otto Wiemer
Identitätskrise
Identitätskrise
Und Jesus sagte zu ihnen:
“Was sagen die Leute, wer ich sei?”
Und sie antworteten:
“Du bist die Manifestation unseres Wesensgrundes, die Verkündigung, die sich kundtut im Konflikt und im Ablauf des Harmonisierungsprozesses.”
Und Jesus sagte:
“waaas bin ich ???”
Suizidale Horizonterweiterung
Suizidale Horizonterweiterung frei nach Hermann Hesse
Ende von “Klein und Wagner (1920)”
Draußen, weit im See, zog er die Ruder ein. Es war nun soweit, und er war zufrieden. Früher hatte er, in den Augenblicken, wo Sterben ihm unvermeidlich schien, doch immer gern noch ein wenig gezögert, die Sache auf morgen verschoben, es erst noch einmal mit dem Weiterleben probiert. Davon war nichts mehr da. Sein kleines Boot, das war er, das war sein kleines, umgrenztes, künstlich versichertes Leben – rundum aber das weite Grau, das war die Welt, das war All und Gott, dahinein sich fallen zu lassen war nicht schwer, das war leicht, das war froh.
Er setzte sich auf den Rand des Bootes nach außen, die Füße hingen ins Wasser. Er neigte sich langsam vor, neigte sich vor, bis hinter ihm das Boot elastisch entglitt. Er war im All.
In die kleine Zahl von Augenblicken, welche er von da an noch lebte, war viel mehr Ereignis gedrängt als in die vierzig Jahre, die er zuvor bis zu diesem Ziel unterwegs gewesen war.
Es begann damit: Im Moment, wo er fiel, wo er einen Blitz lang zwischen Bootsrand und Wasser schwebte, stellte sich ihm dar, daß er einen Selbstmord begehe, eine Kinderei, etwas zwar nicht Schlimmes, aber Komisches und ziemlich Törichtes. Das Pathos des Sterbenwollens und das Pathos des Sterbens selbst fiel in sich zusammen, es war nichts damit. Es war erwünscht, es war schön und willkommen, aber notwendig war es nicht mehr. Seit dem Moment, seit dem aufblitzenden Sekundenteil, wo er sich mit ganzem Wollen, mit ganzem Verzicht auf jedes Wollen, mit ganzer Hingabe hatte vom Bootsrand fallen lassen, in den Schoß der Mitte, in den Arm Gottes – seit diesem Augenblick hatte das Sterben keine Bedeutung mehr. Es war ja alles so einfach, es war ja alles so wunderbar leicht, es gab ja keine Abgründe, keine Schwierigkeiten mehr. Die ganze Kunst war sich fallen lassen! Das leuchtete als Ergebnis seines Lebens hell durch sein ganzes Wesen: sich fallen lassen! Hatte man das einmal getan, hatte man einmal sich dahingegeben, sich anheimgestellt, sich ergeben, hatte man einmal auf alle Stützen und jeden festen Boden unter sich verzichtet, hörte man ganz und gar nur noch auf den Führer im eigenen Herzen, dann war alles gewonnen, dann war alles gut, keine Angst mehr, keine Gefahr mehr.
Dies war erreicht, dies Große, Einzige: er hatte sich fallen lassen! Daß er sich ins Wasser und in den Tod fallen ließ, wäre nicht notwendig gewesen, ebensogut hätte er sich ins Leben fallen lassen können. Aber daran lag nicht viel, wichtig war dies nicht. Er würde leben, er würde wieder kommen. Dann aber würde er keinen Selbstmord mehr brauchen und keinen von all diesen seltsamen Umwegen, keine von all diesen mühsamen und schmerzlichen Torheiten mehr, denn er würde die Angst überwunden haben.
Wunderbarer Gedanke: ein Leben ohne Angst! Die Angst überwinden, das war die Seligkeit, das war die Erlösung. Wie hatte er sein Leben lang Angst gelitten, und nun, wo der Tod ihn schon am Halse würgte, fühlte er nichts mehr davon, keine Angst, kein Grauen, nur Lächeln, nur Erlösung, nur Einverstandensein. Er wußte nun plötzlich, was Angst ist, und daß sie nur von dem überwunden werden kann, den sie erkannt hat. Man hat vor tausend Dingen Angst, vor Schmerzen, vor Richtern, vor dem Erwachen, vor dem Alleinsein, vor der Kälte, vor dem Wahnsinn, vor dem Tode – namentlich vor ihm, vor dem Tode. Aber all das waren nur Masken und Verkleidungen. In Wirklichkeit gab es nur eines, vor dem man Angst hatte: das Sichfallenlassen, den Schritt in das Ungewisse hinaus, den kleinen Schritt hinweg über all die Versicherungen, die es gab. Und wer sich einmal, ein einziges Mal hingegeben hatte, wer einmal das große Vertrauen geübt und sich dem Schicksal anvertraut hatte, der war befreit. Er gehorchte nicht mehr den Erdgesetzen, er war in den Weltraum gefallen und schwang im Reigen der Gestirne mit. So war das. Es war so einfach, jedes Kind konnte das verstehen, konnte das wissen.
Er dachte dies nicht, wie man Gedanken denkt, er lebte, fühlte, tastete, roch und schmeckte es. Er schmeckte, roch, sah und verstand, was Leben war. Er sah die Erschaffung der Welt, er sah den Untergang der Welt, beide wie zwei Heerzüge beständig gegeneinander in Bewegung, nie vollendet, ewig unterwegs. Die Welt wurde immerfort geboren, sie starb immerfort. Jedes Sterben war ein Atemzug, von Gott ausgestoßen. Jedes Sterben war ein Atemzug, von Gott eingesogen. Wer gelernt hatte, nicht zu widerstreben, sich fallen zu lassen, der starb leicht, der wurde leicht geboren. Wer widerstrebte, der litt Angst, der starb schwer, der wurde ungern geboren.
Im grauen Regendunkel über dem Nachtsee sah der Untersinkende das Spiel der Welt gespiegelt und dargestellt: Sonnen und Sterne rollten herauf, rollten hinab, Chöre von Menschen und Tieren, Geistern und Engeln standen gegeneinander, sangen, schweigen, schrien, Züge von Wesen zogen gegeneinander, jedes sich selbst mißkennend, sich selbst hassend, und sich in jedem andern Wesen hassend und verfolgend. Ihrer aller Sehnsucht war nach Tod, war nach Ruhe, ihr Ziel war Gott, war die Wiederkehr zu Gott und das Bleiben in Gott. Dies Ziel schuf Angst, denn es war ein Irrtum. Es gab kein bleiben in Gott. Es gab keine Ruhe! Es gab nur das ewige, ewige, herrliche, heilige Ausgearmetwerden und Eingeatmetwerden, Gestaltung und Auflösung, Geburt und Tod, Auszug und Wiederkehr, ohne Pause, ohne Ende. Und darum gab es nur Eine Kunst, nur Eine Lehre, nur Ein Geheimnis: sich fallen lassen, sich nicht gegen Gottes Willen sträuben, sich an nichts klammern, nicht an Gut noch Böse. Dann war man erlöst, dann war man frei von Leid, frei von Angst, nur dann.
Sein Leben lag vor ihm wie ein Land mir Wäldern, Talschaften und Dörfern, das man vom Kamm eines hohen Gebirges übersieht. Alles war gut gewesen, einfach und gut gewesen, und alles war durch seine Angst, durch sein Sträuben zu Qual und Verwicklung, zu schauerlichen Knäulen und Krämpfen von Jammer und Elend geworden! Es gab keine Frau, ohne die man nicht leben konnte – und es gab auch kein Frau, mit der man nicht hätte leben können. Es gab kein Ding in der Welt, das nicht ebenso schön, ebenso begehrenswert, ebenso beglückend war wie sein Gegenteil! Es war selig zu leben, es war selig zu sterben, sobald man allein im Weltraum hing. Ruhe von außen gab es nicht, keine Ruhe im Friedhof, keine Ruhe in Gott, kein Zauber unterbrach je die ewige Kette der Geburten, die unendliche Reihe im eigenen Innern zu finden.! Sie hieß: Laß dich fallen! Wehre Dich nicht” Stirb gern! Leben gern!
Alle Gestalten seines Lebens waren bei ihm, alle Gesichter seiner Liebe, alle Wechsel seines Leidens. Seine Frau war rein und ohne Schuld wie er selbst, Teresina lächelte kindlich her. Der Mörder Wagner, dessen Schatten so breit über Kleins Leben gefallen war, lächelte ihm ernst ins Gesicht, und sein Lächeln erzählte, daß auch Mord und Blut und Scheußlichkeit nicht Dinge sind, welche wahrhaft existieren, sondern nur Wertungen unserer eigenen, selbstquälerischen Seele. Mit dem Morde Wagners hatte er, Klein, Jahre seines Lebens hingebracht, in Verwerfen und Billigen, Verurteilen und Bewundern, Verabscheuen und Nachahmen hatte er sich aus diesem Morde unendliche Ketten von Qualen, von Ängsten seinem eigenen Tode beigewohnt, er hatte sich aus Angst seinem eigenen Tode beigewohnt, er hatte sich auf dem Schafott, sterben sehen, er hatte den Schnitt des Rasiermessers durch seinen Hals gefühlt und die Kugel in seiner Schläfe – und nun, da er den gefürchteten Tod wirklich starb, war es so leicht, war es so einfach, war es Freude und Triumph! Nichts in der Welt war so zu fürchten, nichts war schrecklich – nur im Wahn machten wir uns all diese Furcht, all dies Leid, nur in unsrer eigenen, geängstigten Seele entstand Gut und Böse, Wert und Unwert, Begehren und Furcht.
Die Gestalt Wagners versank weit in der Ferne. Er war nicht Wagner, nicht mehr, es gab keinen Wagner, das alles war Täuschung gewesen. Nun, mochte Wagner sterben! Er, Klein, würde leben.
Wasser floß ihm in den Mund, und er trank. Von allen Seiten, durch alle Sinne floß Wasser herein, alles löste sich auf. Er wurde angesogen, er wurde eingeatmet. Neben ihm, an ihn gedrängt, so eng beisammen wie die Tropfen um Wasser, schwammen andere Menschen, schwamm Teresina, schwamm der alte Sänger, schwamm seine einstige Frau, sein Vater, seine Mutter und Schwester und tausend, tausend, tausend andre Menschen, und auch Bilder und Häuser, Tizians Venus und das Münster von Straßburg, alles schwamm, eng aneinander, in einem ungeheuren Strom dahin, von Notwendigkeit getrieben, rasch und rascher, rasend – und diesem ungeheuer, rasenden Riesenstrom der Gestaltungen kam ein anderer Strom entgegen, ungeheuer, rasend, ein Strom von Gesichtern, Beinen, Bäuchen, von Tieren, Blumen, Gedanken, Morden, Selbstmorden, geschriebene Büchern, geweinten Tränen, dicht, dicht, voll, voll, Kinderaugen und schwarze Locken und Fischköpfe, ein Weib mit langem starren Messer im blutigen Bauch, ein junger Mensch, ihm selbst ähnlich, das Gesicht voll heiliger Leidenschaft, das war er selbst, zwanzigjährig, jener verschollene Klein von damals! Wie gut, daß auch diese Erkenntnis nun zu ihm kam: daß es keine Zeit gab! Das einzige, was zwischen Alter und Jugend, zwischen Babylon und Berlin, zwischen Gut und Böse, Geben und Nehmen stand, das einzige, was die Welt mit Unterschieden, Wertungen, Leid, Streit, Krieg erfüllt, war der Menschengeist, der junge ungestüme und grausame Menschengeist im Zustand der tobenden Jugend, noch fern vom Wissen, noch weit von Gott. Er erfand Gegensätze, er erfand Namen. Dinge nannte er schön, Dinge häßlich, diese gut, diese schlecht. Ein Stück Leben wurde Liebe genannt, ein anderes Mord. So war dieser Geist, jung, töricht, komisch. Eine seiner Erfindungen war die zeit. Eine feine Erfindung, ein raffiniertes Instrument, sich noch inniger zu quälen und die Welt vielfach und schwierig zu machen! Von allem, was der Mensch begehrte, war er immer nur durch Zeit getrennt, nur durch diese Zeit, diese tolle Erfindung! Sie war eine der Stützen, eine der Krücken, die man vor allem fahren lassen mußte, wenn man frei werden wollte.
Weiter quoll der Weltstrom der Gestaltungen, der von Gott eingesogene, und der andere, ihm entgegen, der ausgeatmete. Klein sah Wesen, die sich dem Strom widersetzten, die sich unter furchtbaren Krämpfen aufbäumten und sich grauenhafte Qualen schufen: Helden, Verbrecher, Wahnsinnige, Denker, Liebende, Religiöse. Andere sah er, gleich ihm selbst, rasch und leicht in inniger Wollust der Hingabe, des Einverstandenseins dahingetrieben, Selige wie er. Aus dem Gesang der Seligen und aus dem endlosen Qualschrei der Unseligen baute sich über den beiden Weltströmen eine durchsichtige Kugel oder Kuppel aus Tönen, ein Dom von Musik, in dessen Mitte saß Gott, saß ein heller, vor Helle unsichtbarer Glanzstern, ein Inbegriff von Licht, umbraust von der Musik der Weltchöre, in ewiger Bewegung.
Helden und Denker traten aus dem Weltstrom, Propheten, Verkünder. “Siehe, das ist Gott, der Herr, und sein Weg führt zum Frieden”, rief einer, und viele folgten ihm. Ein andrer verkündete, daß Gottes Bahn zum Kampf und Kriege führte. Einer, nannte ihn Licht, einer nannte ihn Nacht, einer Vater, einer Mutter. Einer pries ihn als Ruhe, einer als Bewegung, als Feuer, als Kühle, als Richter, als Tröster, als Schöpfer, als Vernichter, als Verzeiher, als Rächer. Gott selbst nannte sich nicht. Er wollte genannt, er wollte geliebt, er wollte gepriesen, verflucht, gehaßt, angebetet sein, denn die Musik der Weltchöre war sein Gotteshaus und war sein leben – aber galt ihm gleich, mit welchen Namen man ihn pries, ob man ihn liebte oder haßte, ob man bei ihm Ruhe und Schlaf, oder Tanz und Raserei suchte. Jeder konnte suchen. Jeder konnte finden.
Jetzt vernahm Klein seine eigene Stimme. Er sang. Mit einer neuen, gewaltigen, hellen hallenden Stimme sang er lau, sang er laut und hallend Gottes Lob, Gottes Preis. Er sang im rasenden Dahinschwimmen, inmitten der Millionen Geschöpfe, ein Prophet und Verkünder. Laut schallte sein Lied, hoch stieg das Gewölbe der Töne auf, strahlend saß Gott im Innern. Ungeheuer brausten die Ströme hin.
ENDE
…und nun Ihr Lieben… käme die Frage nach der Realisierung einer solchen Aktion, die wesentlich komplizierter ist, als man am Anfang dachte,…:-)))… wenn man zum Beispiel einen Fön ins Badewasser wirft, das machen übrigens sehr viele Leute, dann wäre auch diese Aktion von Mißerfolg gekrönt, denn es würde nur die FI Schutzsicherung herausfliegen..:-)))….oder man springt vom 5. Stock und bricht sich nur die Arme und Beine……. kann man sich also nur umbringen, wenn man es besonders “intelligent” anstellt???….:-)))….vor allem aber: wenn man schon so weit ist, es zu tun, und es mißlingt dann… fühlt man sich dann nicht noch beschissener, als vorher, oder ist man dann froh, daß es doch nicht geklappt hat…. und schließlich das Thema “Vorsehung” und “Schutzengel” mit dem Hintergedanken, daß es möglicherweise gar nicht klappen “sollte”….:-)))…es gibt also viele, viele Fragezeichen….???????????????.
Und nun noch ein Link zur Seite auf der Susili Homepage:
http://www.susili.de/psychose/schattenseiten/04psycho-esbeganndamit.html
Alles hat seine Zeit
Alles hat seine Zeit
3,1 Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: 3,2 geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit; 3,3 töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit; abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit; 3,4 weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit; klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit; 3,5 Steine wegwerfen hat seine Zeit, Steine sammeln hat seine Zeit; herzen hat seine Zeit, aufhören zu herzen hat seine Zeit; 3,6 suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit; behalten hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit; 3,7 zerreißen hat seine Zeit, zunähen hat seine Zeit; schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit; 3,8 lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit; Streit hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit. 3,9 Man mühe sich ab, wie man will, so hat man keinen Gewinn davon.
3,10 Ich sah die Arbeit, die Gott den Menschen gegeben hat, daß sie sich damit plagen. 3,11 Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur daß der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende. 3,12 Da merkte ich, daß es nichts Besseres dabei gibt als fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben. 3,13 Denn ein Mensch, der da ißt und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.
3,14 Ich merkte, daß alles, was Gott tut, das besteht für ewig; man kann nichts dazutun noch wegtun. Das alles tut Gott, daß man sich vor ihm fürchten soll. 3,15 Was geschieht, das ist schon längst gewesen, und was sein wird, ist auch schon längst gewesen; und Gott holt wieder hervor, was vergangen ist.
Marlene Dietrich singt ein wunderschönes Lied zu diesem Text:
Earth and Moon Viewer
Satellitenaufnahmen
Wenn es etwas gibt, was mich unendlich beruhigt und woran ich mich maßlos erfreuen kann, dann sind das Satellitenaufnahmen der Erde. Wenn ihr Living Earth anklickt, dann könnt ihr dort unglaublich große Aufnahmen der Erde von jedem x- belibiegen Blickwinkel anklicken. Stellt nur die Gradzahl in Länge und Breite und die Pixelzahl auf ca. 840 ein. Living Earth
Dort siehst Du, wo jetzt in diesem Moment Tag und Nacht ist – wenn ich diese Internetseite in groß aufrufe, dann kann ich stundenlang dran herumspielen, jegliche Gradzahlen und Entfernungen einstellen. und finde das nur noch toll – klicke bitte auf Fourmilab.
Eine erste Einstiegsseite findet sich hier. Ich baue Euch hier mal einen IFRAME ein, dann seht Ihr, was Euch erwartet.
Sexuelle Revolution ist schuld
Bischof Mixa gibt ”sexueller Revolution” Mitschuld.
Ja, wenn ich diese Überschrift in der Süddeutschen schon lese, dann werde ich wild. Das ist ja mal wieder typisch für einen katholischen Würdenträger. Mißbrauch, vor allem innderhalb der Kirche hat es schon immer gegeben. Da sind die 60er Jahre völlig unerheblich.
“Die sogenannte sexuelle Revolution, in deren Verlauf von besonders progressiven Moralkritikern auch die Legalisierung von sexuellen Kontakten zwischen Erwachsenen und Minderjährigen gefordert wurde, ist daran sicher nicht unschuldig”, sagte Mixa in einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen.
Ich könnte in die Luft gehen!!! Mixa verhöhnt die Opfer, wenn er mit solchen Sprüchen kommt.