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Ein Aneurysma Missverständnis

Wir schreiben Dezember 2010, ein Donnerstag.

Ich hatte starke Kopfschmerzen, Übelkeit und ein wenig Sehstörungen.

Vorsichtshalber bin ich zur Notaufnahme ins nächste Krankenhaus gefahren.

Ich mußte stationär bleiben, alle Untersuchungen sollten gemacht werden, weil es bei mir eine SAB und Aneurysma Vorgeschichte von 2003 und 2004 gab.

Am folgenden Dienstag waren alle Untersuchungen abgeschlossen – (MRT, CT, Angiografie etc.) 

Am Nachmittag wartete ich auf den Prof, der mir das Ergebnis mitteilen wollte. Ich saß im Bett im Dreibettzimmer.

Plötzlich öffnete sich die Tür. es kam ein schloddriger Mann mit Arztkittel und langen Haaren rein.

“Ich suche Frau Albers” fragte er.

“Hier bin ich” sagte ich.

“Ich bin der Anästhesist und soll sie aufklären” meinte er.

“Worüber wollen sie mich aufklären?” war meine erstaunte Frage.

“Über ihre Op”

“Welche Op?”

“Na das Clipping am Freitag”

“Wie? Ich soll operiert werden? Ein Clipping?”

“Ja, wegen der Anästhesieaufklärung bin ich hier”

Ich war wie vor den Kopf geschlagen, ich wußte von nichts, war völlig erstaunt und wurde ängstlich.

“Kann nicht sein” entgegnete ich. “Ich weiß von nix”

“Ich kenne sie übrigens sehr gut” erklärte er.

“Wie bitte? Kann nicht sein” mir wurde sehr mulmig.

“Doch sicher, ich habe sie bei ihrer Psychose 2009 mit der abgeschittenen Hand als Notarzt in ihrer Wohnung betreut und untersucht, seit einem halben Jahr arbeite ich hier als Anästhesist”

“Ach du meine Güte, kann nicht sein…” ich war wie konsterniert und verwirrt.

“Doch doch, es war sehr dramatisch, ich brachte sie nach Marzahn ins Unfallkrankenhaus. wie geht es ihnen heute” sagte er ganz nett.

Ich mußte mich erstmal sammeln, “alles einigermaßen okay” — “und ich habe ein Aneurysma?”

Nein Frau Albers, zwei, ein media Aneurysma und ein pica Aneurysma… das media Aneurysma wird Freitag geclippt.”

“Können sie bitte erstmal raus gehen, ich muß mit meinem behandelnden Professor reden.” 

Er ging, ich stand völlig aufgebracht auf und sputete ins Arztzimmer. Dort veranstaltete ich einen riesen Aufstand. Der Professor war nicht da. Ich motzte was das Zeug hält.

“Warum haben sie mir nichts gesagt? – Was ist das für ein Sauladen? – Haben sie keinen Anstand? Und warum kommt der Anästhesist einfach so in mein Zimmer? Habe ich ein Aneurysma? – oder zwei? – gibts ja wohl nicht! – Wo ist der Professor? – Ich will sofort nach Hause! – Ich finde das echt scheiße”

Dann fing ich an zu heulen, bin aus dem Arztzimmer gelaufen, zum Fahrstuhl und habe unten im Schnee erstmal 3 Zigaretten geraucht, meine Freundin angerufen, ihr davon erzählt, rumgeheult und gejammert und gemeckert. Sie beruhigte mich so weit es ging.

Dann bin ich zurück auf die Station ins Zimmer. Kurze Zeit später öffnete sich die Tür, der Professor kam rein. Er entschuldigte sich 1000 mal, war supernett, es tut ihm ja soo leid, daß ich durch den Anästhesisten davon erfahren habe, es sollte alles viel vorsichtiger ablaufen, wieder entschuldigte er sich 100 mal.

Ich habe ihm verziehen, sagte okay, ich weiß es ja jetzt, ist in Ordnung – und ich sammelte mich erstmal.

Abends kam der Anästhesist um mich aufzuklären. 

Freitag drauf (heute vor 11 Jahren) sägte mir der Professor den Kopf auf und clippte mein Aneurysma.

Oh my god – eine kleine Horrorstory. aber so ist das Leben.

2011 im März drauf ist das pica Aneurysma gecoilt worden.

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