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Die Liebe hat Probleme

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Die Insel

Vor langer, langer Zeit existierte eine Insel, auf der alle Gefühle der Menschen lebten: die gute Laune, die Traurigkeit, das Wissen – und so wie alle anderen Gefühle, auch die Liebe.

Eines Tages wurde den Gefühlen mitgeteilt, daß die Insel sinken würde. Also bereiteten alle ihre Schiffe vor und verließen die Insel.

Nur die Liebe wollte bis zum letzten Augenblick warten.

Bevor die Insel sank, bat die Liebe um Hilfe.

Der Reichtum fuhr auf einem luxuriösen Schiff an der Liebe vorbei. Sie fragte: “Reichtum, kannst du mich mitnehmen?”

“Nein, ich kann nicht. Auf meinem Schiff habe ich viel Gold und Silber. Da ist kein Platz für dich.”

Also fragte die Liebe den Stolz, der auf einem wunderbaren Schiff vorbeikam: ” Stolz, ich bitte dich, kannst du mich mitnehmen ?”,

“Liebe, ich kann dich nicht mitnehmen…” antwortete der Stolz, “hier ist alles perfekt. Du könntest mein Schiff beschädigen”.

Also fragte die Liebe die Traurigkeit, die an ihr vorbeiging: “Traurigkeit, bitte, nimm mich mit”,

“Oh Liebe” sagte die Traurigkeit, “ich bin so traurig, daß ich alleine bleiben muß.”

Auch die Gute Laune ging an der Liebe vorbei, aber sie war so zufrieden, daß sie nicht hörte, daß die Liebe sie rief.

Plötzlich sagte eine Stimme : “Komm Liebe, ich nehme dich mit” Es war ein Alter, der sprach.

Die Liebe war so dankbar und so glücklich, daß sie vergaß den Alten nach seinem Namen zu fragen. Als sie an Land kamen, ging der Alte fort.

Die Liebe bemerkte, daß sie ihm viel schuldete und fragte das Wissen: “Wissen, kannst Du mir sagen, wer mir geholfen

hat?”

“Es war die Zeit” antwortete das Wissen.

“Die Zeit ?”, fragte die Liebe, “Warum hat die Zeit mir geholfen ?”

Und das Wissen antwortete: “Weil nur die Zeit versteht, wie wichtig die Liebe im Leben ist.”

Quelle des Textes: per e-mail von Petra zugesandt bekommen

Bild von: http://www.homepage24.de/forum/viewtopic.php?t=269&start=160&sid=7e1b88fd3b4d0508c516143b580efb1e

Käßmann – Schluss mit dem Verständnis

Einerseits bin ich traurig, daß Frau Dr. Käßmann ihre Ämter niedergelegt hat, andererseits finde ich den Schritt absolut richtig.
Jetzt stöbere ich schon die ganze Zeit durch die verfügbaren Artikel der Tagespresse, und habe endlich einen Artikel gefunden, der mir aus der Seele spricht, und den ich unterschreiben würde. Stefan Weigel von der Financial Times Deutschland hat ihn geschrieben – und ich möchte Euch hier im Blog eine Kopie davon hereinkopieren.
Herzliche Grüße, Susanne

Artikel von Stefan Weigel in der FTD

Käßmanns Trunkenheitsfahrt – Schluss mit dem Verständnis!
Kommentar
Man kann viele Fehler verzeihen. Sogar wenn Bischöfe betrunken Auto fahren. Aber wir sollten endlich wieder den Mut haben, falsches Verhalten auch öffentlich zu ächten. von Stefan Weigel
Sie ist zurückgetreten. Gott sei Dank! Margot Käßmann, die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), hat nach ihrer Trunkenheitsfahrt ihre Ämter als EKD-Ratsvorsitzende und als hannoversche Landesbischöfin niedergelegt. Der Schritt der Vorsitzenden kommt zügig, ist klar, nachvollziehbar und verdient Respekt. Was weniger Respekt verdient, ist allerdings die Haltung der evangelischen Kirche in diesem Fall. “In ungeteiltem Vertrauen überlässt der Rat seiner Vorsitzenden die Entscheidung über den Weg, der dann gemeinsam eingeschlagen werden soll”, ließ der Rat der Evangelischen Kirche verlauten. Man stelle sich einmütig hinter Frau Käßmann. Einmütig? Hinter Frau Käßmann? Darf ich mal fragen, warum? Weil man da die Fahne nicht so riecht?
Liebe Ratsmitglieder der evangelischen Kirche, ich will Euch mal eines sagen: Ich habe einen Sohn, der in wenigen Wochen konfirmiert wird. Einen 13-jährigen Jungen, der sich wie viele Kinder seines Alters manchmal älter fühlt, als er ist, und der manchmal fragt, ob er nicht wie viele Kinder seines Alters endlich auch mal ein Bier trinken darf. Bis jetzt habe ich dieses Ansinnen immer abschlägig beschieden – mit recht guten Argumenten, wie ich finde. Bislang hat er das auch immer verstanden und akzeptiert, vermutlich auch, weil er im tiefsten Innern seines Herzens weiß, dass es falsch ist, wenn ein 13-Jähriger Bier trinkt. Er lernt ja auch gerade im Konfirmandenunterricht, wie man richtiges von falschem Verhalten unterscheidet.

So weit, so gut. Aber jetzt kommt Eure Chefin um die Kurve. Eine Bischöfin der evangelischen Kirche gießt sich abends schön einen auf die Lampe, steigt dann ins Auto und donnert besoffen bei Rot über die Ampel. Ein Verhalten, das selbst jemand als falsch erkennen kann, der nicht zwölf Semester Theologie studiert hat, sogar jemand, der nicht den Konfirmandenunterricht besucht.

Und was macht Ihr, liebe Ratsmitglieder? Ihr sagt nicht, dass Frau Käßmann als Vorbild nicht mehr tragbar ist. Ihr fordert sie nicht auf, schleunigst zurückzutreten. Zumindest tut Ihr das nicht öffentlich. Ihr stellt Euch stattdessen hinter sie und sprecht Ihr Euer ungeteiltes Vertrauen aus. Klar. Schließlich kann jeder mal einen Fehler machen. Stimmt ja auch. Das darf jeder. Aber mal unter uns, liebe Ratsmitglieder, Ihr dürft ausnahmsweise ruhig sagen, wenn Ihr etwas richtig mies findet. Das würde man Kirchenvertretern zur Not mal durchgehen lassen. Es soll sogar Menschen geben, die genau das von Euch erwarten. Vielleicht wolltet Ihr Frau Käßmann die Gelegenheit geben, gesichtswahrend aus freien Stücken zurückzutreten. Das wäre immerhin ein ehrenwertes Motiv.
Aber ganz ehrlich, das müsst Ihr nicht. Ihr seid nämlich kein Sportverband, der verbrämt die sexuellen Eskapaden seiner Angestellten erklären muss, und Ihr seid auch kein Unternehmen, das der Öffentlichkeit die Steuerhinterziehung des eigenen Vorstandsvorsitzenden möglichst so zu verkaufen hat, dass die Firma keinen Imageschaden erleidet. Ihr seid, na klingelt’s, eine Kirche. Und es wäre schön, wenn Ihr Euch auch so benehmen würdet.
Denn irgendwann fängt dieses Land an zu verrotten, weil ständig jeder für alles Verständnis hat. Für die armen katholischen Priester, die ja durch den Zölibat geradezu gezwungen sind, sich an Kindern zu vergehen; für den deutschen Mittelstand, den die Steuerpolitik quasi nach Liechtenstein treibt, oder für die Millionen von Hartz-IV-Empfängern, die durch staatliche Willkür und das ungerechte Sozialhilfesystem gleichsam von regelmäßiger Arbeit ferngehalten werden. Und vermutlich kommt demnächst auch noch jemand auf die Idee, den armen Polier in Schutz zu nehmen, der die Eisenteile, die eigentlich die Kölner U-Bahntunnel vor dem Einsturz sichern sollten, an einen Schrotthändler verkauft hat. Kann man verstehen, bei den saumäßigen Löhnen, die auf dem Bau gezahlt werden. Der Mann muss ja sicher auch eine Familie durchbringen. Kann man alles verstehen, wer will schließlich den ersten Stein werfen?
Natürlich leisten wir alle selbst einen erheblichen Beitrag zu diesem Prozess, weil wir im privaten Umfeld falsches Verhalten tolerieren: Wir haben Verständnis, wenn unsere Freunde nach der Party betrunken mit dem Auto nach Hause fahren, ist schließlich nicht mehr so viel los auf der Straße um die Zeit; wenn der Schwiegervater das Ferienhaus auf Mallorca bar bezahlt, der zahlt ohnehin den Spitzensteuersatz; wenn der Nachbar beim Einkommensnachweis ein bisschen mogelt, damit die Kindergartengebühr nicht so hoch ist, denn Eltern mit Kindern sind gestraft genug, oder wenn der Kollege in Frührente geht, obwohl er durchaus noch arbeiten könnte, weil der in seinem Leben weiß Gott genug geschuftet hat.
Für alles haben wir Verständnis. Manches machen wir sogar selbst. Macht schließlich jeder. Menschlich verständlich – aber trotzdem falsch. Wir sollten endlich damit anfangen, falsches Verhalten auch offen zu ächten. Man darf Fehler verzeihen. Aber Voraussetzung dafür ist, dass wir Fehler auch Fehler nennen. Und zwar offen. Und es wäre schön, liebe Kirchenvertreter, wenn Ihr uns dazu ermutigen würdet. Am besten, indem Ihr mit gutem Beispiel vorangeht.

ENDE