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Proust Fragebogen
Der französische Autor Marcel Proust beantwortete auf einer Geburtstagsparty einen Fragebogen, der ob des berühmten Antwortgebers vielerorts (unter anderem auch von der FAZ) oft und gerne veröffentlicht wird. Proust hat diesen Fragebogen nicht erdacht – er war lediglich einer der bekanntesten Personen, die ihn beantwortet haben. In den Salons des 19. Jahrhunderts war der Proust-Fragebogen ein beliebtes Gesellschaftsspiel. Roman- und Drehbuchautoren verwenden diese Fragen um ihre Charaktere zu interviewen und menschlich werden zu lassen. Der Sinn des ganzen ist, dass man ein persönliches Gespräch mit der Figur aufbaut, das so intensiv wirkt, als ob man gerade jemanden kennengelernt hätte. So gut wie jeder erfolgreiche Autor kennt und benutzt die Marcel Proust-Fragen.
Es gibt einige, die denken, der Fragebogen sei nicht wirklich gelungen, vergessen allerdings, dass es weniger um die Beantwortung der Fragen im Stile von Wochenendbeilagen oder Freundschaftsbüchern geht. In Wirklichkeit interessiert der Inhalt der Antworten nur sekundär. Viel interessanter ist, wie die Fragen beantwortet werden. Wo liegen die Prioritäten? Begründet der Beantwortende seine Antworten oder lässt er sie im Raum stehen? Sind die Antworten amüsant, nachdenklich, selbstbezogen, unverfänglich, detailliert, allgemein, schriftlich, mündlich, unbestimmt, provozierend, …