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Diese Bild von Sandro Botticelli gehört als Trilogie zum Bild der Primavera und zur Verleumdung des Apelles. Auf allen drei Gemälden findest du eine fast gleich aussehende Frauengestalt.
Tempera auf Leinwand, 205 x 147,5 cm hängt in den Uffizien in Florenz.
Und nun kommen wir zu einer von mir übersetzten Erläuterung von Linda Proud:
Linda Proud Pallas & the Centaur
Veröffentlicht von Godstow Press [ISBN 0-9547367-0-2] Preis £12.50
Wir sind von Natur dual, niemand ist ganz Gut, niemand ist ganz schlecht. Jeder hat Zugang zur Vernunft (Pallas Athene); jeder ist mehr oder weniger durch seine Gelüste (das Tier) beschaffen. Die Figur des Zentaur, halb Mensch, halb Pferd, symbolisiert diese Dualität.
Die rätselhafte Figur des Lorenzo de ‘Medici gilt seit Jahrhunderten als eine Macht für das Gute im Florenz der Renaissance. In der letzten Zeit hatte er seine Meinung geändert und wurde ein verdammender Tyrann. Er war weder noch; er war ein Zentaur.
Es ist die Zeit der Pazzi-Kriege, denen Lorenzo mit Zuversicht entgegen sah, aber die Geschehnisse, die Zeichen, die Omen waren gegen ihn. Er läßt es zu einer Steinigung kommen. Sein inneres Vertrauen weicht Selbstzweifeln; untergraben von seiner Frau Clarissa, die glaubt, daß die Katastrophe hereinbricht, und die Familie schuld an seinen Häresien ist. Die einzige Wahl scheint schmählicher Tod oder glorreicher Tod zu sein; er wählt das Letztere.
Botticellis Malerei stellt den Moment dar, als sich Lorenzo mit dem Schiff Neapel näherte, um sich dem Feind zu ergeben. Der Zentaur symbolisiert in dieser Allegorie nicht Lorenzo; aber dafür die bestialische Kraft der Gier und Macht von denen, die ihn angreifen. In diesem Gemälde ist Pallas Athene Lorenzo, auf ihrem Kleid sind die drei ineinander gewobenen Brilliantringe der Medici als Muster zu sehen.
Wir sind von Natur aus zu zweit. Die Geschichte wird von zwei Sprechern erzählt, einem Mann und einer Frau, im Duett das zum Abschluß eine Gmeinsamkeit webt. Obgleich wir zu zweit sind, sind wir eins, und wenn ein Mann und eine Frau harmonisch miteinander umgehen, regiert die Einheit.