Manifest: Gefahr im Verzug – Kirche quält die Sterbenden
Hunderttausende alte Menschen in Deutschland sterben – nicht nur an Krankheit, sondern an Angst.
Angst vor einem strafenden Gott, vor Hölle, Verdammnis und ewiger Qual.
Diese Angst haben die Kirchen ihnen eingepflanzt.
Evangelisch wie katholisch.
Über Jahrzehnte. Über Generationen.
Diese Angst wirkt jetzt – heute Nacht – in jedem Pflegeheim, in jedem Hospiz, auf jeder Palliativstation.
Sie wirkt wie Giftgas, das unsichtbar durch die Flure zieht.
Sie lässt Menschen im Sterben nicht los, sondern bindet sie an Panik, Schuldgefühle, Schrecken.
- Die Realität an den Betten
Alte Menschen, die nichts mehr sehen oder hören können, klammern sich verzweifelt an Rosenkränze.
Männer und Frauen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, fürchten sich vor einem ewigen Gericht.
Sterbende hungern sich zu Tode, weil sie nicht „selbst Hand anlegen“ dürfen, aus Angst vor Strafe.
Pflegekräfte und Angehörige sind machtlos, weil der kirchliche Schatten im Raum steht: das Bild eines strafenden, unbarmherzigen Gottes.
Das ist keine Theorie. Das ist jetzt. Heute.
Und es betrifft nicht wenige – es betrifft Hunderttausende.
- Gefahr im Verzug
Juristisch gesprochen: Gefahr im Verzug.
Denn dieses Leid geschieht nicht „irgendwann“, es geschieht jetzt.
Es kann nicht vertagt werden, nicht in Kommissionen beraten, nicht auf Synoden geschoben werden.
Wenn jede Nacht alte Menschen in Panik sterben,
wenn jede Nacht jemand den Rosenkranz betet in Todesangst,
wenn jede Nacht Menschen qualvoll verhungern,
dann ist es keine Glaubensfrage mehr,
sondern eine akute Verletzung von Würde und Menschlichkeit.
- Die Schuld der Kirche
Ihr, die ihr euch Kirchenführer nennt,
tragt Verantwortung für diese Angst.
Ihr habt sie jahrhundertelang gelehrt, gepredigt, eingebrannt.
Und ihr habt es bis heute nicht zurückgenommen.
Ihr schweigt, während Menschen in eurer Schuld krepieren.
Euer Schweigen macht euch zu Tätern – jeden Tag, jede Nacht, an jedem Sterbebett.
- Meine Forderung: Widerruf sofort
Darum fordere ich – im Namen der Lebenden und der Sterbenden:
Widerruft sofort euer Bild vom strafenden Gott!
Erklärt öffentlich, klar und unmissverständlich:
Niemand wird von Gott bestraft.
Niemand geht in eine ewige Hölle.
Niemand verliert Gottes Liebe – weder durch Zweifel, noch durch Sterbensmüdigkeit, noch durch Selbsttötung.
Wenn ihr das heute tut, können Hunderttausende Menschen in Ruhe gehen –
ohne Angst, ohne Panik, ohne Folter im Kopf.
Wenn ihr weiter schweigt, sterben sie in eurer Schuld.
- Gefahr im Verzug = Handlungszwang
Ich werde dieses Manifest nicht im Regal verstauben lassen.
Ich richte es an euch Kirchenführer.
Ich sende es an die Redaktionen dieses Landes.
Und ich werde es an Abgeordnete und Politiker schicken.
Denn wenn Hunderttausende Menschen unnötig qualvoll sterben,
dann ist das nicht nur ein theologisches Problem.
Es ist ein staatliches, ein gesellschaftliches, ein moralisches Problem.
Gefahr im Verzug.
Handeln sofort.
Widerruf jetzt.
Schluss
Dies ist kein theologisches Diskussionspapier.
Dies ist ein Notruf aus den Betten der Sterbenden.
Jede weitere Stunde Schweigen tötet.
Jede weitere Nacht des Zögerns raubt Menschen ihre letzte Würde.
Darum sage ich es klar:
Gefahr im Verzug – und ihr seid in der Pflicht.
Und ich füge noch einen Satz hinzu:
Es geht auch um eure Eltern.
