hier habe ich ein coronales MRT Bild vom 13.08.2020 meiner linken replantierten Hand vom Handgelenk ausgewählt und mich künstlerisch betätigt.
vor 3 Jahren Hand abgeschnitten
Heute ist ein denkwürdiger Tag. Vor 3 Jahren, am 19. März 2009, habe ich mir in einer medikamenteninduzierten Psychose die linke Hand abgeschnitten und den Kopf abgefackelt.
So, wie oben im Photo sieht meine linke Hand heute aus.
Dr. Ingolf Birnich aus dem Unfallkrankenhaus Berlin hat die Hand in einer 11 stündigen Operation wieder angenäht. Ich bin ihm sehr dankbar, das hat er wunderbar gemacht.
Der heutige Tag gibt mir zu denken und läßt mich nicht ruhig einschlafen. Es ist etwas fürchterliches vor 3 Jahren geschehen.
Ich habe Epilepsie und nehme das Antiepileptikum Keppra (Levetiracetam) von UCB gegen meine schweren Anfälle. Leider macht mich das Keppra als Nebenwirkung psychotisch. Um dem vorzubeugen, schlucke ich das Neuroleptikum Risperidon.
Es geht mir so la la…. ich erinnere mich jeden Tag an den 19. März 2009, das ist mein Schicksalstag.
Schrecklich…..
Jahrestag
Heute vor einem Jahr ist mir etwas schlimmes passiert. So fühlt sich also ein besonderer Jahrestag an.
Epilepsie – Keppra – Psychose – Hand ab
Was soll ich groß schreiben? Die Hand wurde wieder angenäht, funktioniert aber noch nicht besonders gut, auf meinem Kopf sind drei kahle Stellen mit Transplantaten von meiner Beinhaut und ich nehme jetzt soviel Risperdal, daß ich vom Antiepileptikum Keppra keine Psychosen mehr bekommen kann. Es waren insgesamt 31 Wochen Krankenhaus und 13 Operationen.
Dankbarkeit wäre wohl sehr passend. Meiner Liebsten, Bettina, bin ich dankbar, daß sie den Notarzt, die Polizei und die Feuerwehr verständigt hat und mir auch heute noch ihre Liebe schenkt. Den Ärzten und Pflegekräften im Unfallkrankenhaus Berlin und im Urban Krankenhaus bin ich für die gelungenen Operationen und die Pflege, sowie gute Gespräche dankbar, Frank bin ich dankbar, daß er den Blutfleck entfernt hat und meine Wohnung wieder auf Vordermann gebracht hat, allen Angehörigen und Freunden danke ich für all die verständnisvollen Worte, deren Anteilnahme, Krankenhausbesuche und Telefonate.
Und dem lieben Gott danke ich, daß ich noch lebe, und er mich immer wieder spüren läßt, daß er für mich da ist.
Unsere Zeit in Gottes Händen
Unsere Zeit in Gottes Händen
Ich glaube,
daß Gott aus allem,
auch aus dem Bösesten,
Gutes entstehen lassen kann und will.
Dazu braucht er Menschen,
die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
Ich glaube,
daß Gott uns in jeder Notlage
soviel Widerstandskraft geben will,
wie wir brauchen.
Aber
er gibt sie nicht im voraus,
damit wir uns nicht auf uns selbst,
sondern allein auf ihn verlassen.
In solchem Glauben
müßte alle Angst vor der Zukunft
überwunden sein.
Ich glaube,
daß auch unsere Fehler und Irrtümer
nicht vergeblich sind,
und daß es Gott nicht schwerer ist,
mit ihnen fertig zu werden,
als mit unseren vermeintlichen Guttaten.
Ich glaube,
daß Gott kein zeitloses Fatum ist,
sondern
daß er auf aufrichtige Gebete
und verantwortliche Taten
wartet und antwortet.
Dietrich Bonhoeffer
Quengelschiene
Um meine Grundgelenke der linken, replantierten Hand nach der Psychose am 19. März 2009 zu quengeln, trage ich eine so genannte Quengelschiene, die von der ergotherapeutischen Praxis Manufraktur maßangefertig wurde.
Quengeln erklärt die Wikipedia ganz gut:
Quengeln bezeichnet in der Medizin eine Behandlung von versteiften Gelenken mittels geeigneter Hilfsmittel. Typische Hilfsmittel sind dabei Verbände, Spanner und Schrauben. Das Grundprinzip dieser Hilfsmittel besteht darin, dass auf das Gelenk eine der Richtung der Kontraktur entgegenwirkende Spannung ausgeübt wird. Das Anlegen von Quengelverbänden ist eine ärztliche Leistung. Der Begriff Quengelverband findet sich in der Literatur auch als Synonym für die dynamischen Schiene, die zur Nachbehandlung von Sehnenverletzungen verwendet wird. In diesen Fällen ist der Zweck der Zugvorrichtung jedoch nicht die Behandlung einer Gelenkkontraktur, sondern die Entlastung der operativ (wieder-)adaptierten Sehne.
Ein Quengelverband besteht grundsätzlich aus zwei proximal und distal des behandlungsbedürftigen Gelenks angelegten Befestigungsmöglichkeiten für eine geeignete Zugvorrichtung. Als Befestigungsmöglichkeiten eignen sich mittels Scharnier verbundene Verbandhülsen (zirkuläre Gipsverbände, Schienen oder auch Lederhülsen) oder, beispielsweise für die Fingergelenke, eine Unterarmschiene (Quengelschiene), ergänzt durch eine Halterung am Fingernagel, und als Zugvorrichtung Federn oder auch einfache Haushaltsgummis. Abnehmbare Vorrichtungen mit den gleichen Eigenschaften werden auch als Quengelapparat bezeichnet.
Historisch gesehen ist das Quengeln eine seit Jahrhunderten bekannte Behandlungsform. Die erste Quengelschiene wurde bereits 1530 von Hans von Gersdorff beschrieben.