Johann Wofgang von Goethe: Prolog im Himmel Lückentext
Prolog im Himmel
Gustav Gruendgens als Mephisto (6,7MB)
fülle die Lücken aus...
Prolog (im) Himmel
Der Herr. Die himmlischen Heerscharen. Nachher Mephistopheles.
Die drei (gerzenel) treten vor.
RAPHAEL:
Die Sonne tönt, nach (aerlt) Weise,
In Brudersphären Wettgesang,
Und (eihr) vorgeschriebne Reise
Vollendet sie mit Donnergang.
Ihr Anblick (ibtg) den Engeln Stärke,
Wenn keiner Sie ergründen mag;
die unbegreiflich (enhoh) Werke
Sind herrlich wie am ersten Tag.
GABRIEL:
Und schnell (dun) unbegreiflich schnelle
Dreht sich umher der Erde Pracht;
Es wechselt Paradieseshelle
Mit (rtiefe), schauervoller Nacht.
Es schäumt das (mere) in breiten Flüssen
Am tiefen Grund der Felsen auf,
Und Fels und (eerm) wird fortgerissen
Im ewig schnellem Sphärenlauf.
MICHAEL:
Und Stürme brausen (um) die Wette
Vom Meer aufs (lnda), vom Land aufs Meer,
und bilden wütend eine Kette
Der tiefsten Wirkung rings (emhru).
Da flammt ein blitzendes Verheeren
Dem Pfade (rvo) des Donnerschlags.
Doch deine Boten, (rreh), verehren
Das sanfte Wandeln deines Tags.
ZU DREI:
Der Anblick (gitb) den Engeln Stärke,
Da keiner dich ergründen mag,
Und (aell) deine hohen Werke
Sind herrlich wie am ersten (gat).
MEPHISTOPHELES:
Da du, o Herr, dich einmal wieder (nahst)
Und fragst, wie alles sich bei uns befinde,
Und du mich sonst gewöhnlich (reegn) sahst,
So siehst du mich auch unter dem Gesinde.
Verzeih, ich kann (ctinh) hohe Worte machen,
Und wenn mich auch der ganze Kreis verhöhnt;
Mein Pathos brächte (cdhi) gewiß zum Lachen,
Hättst du dir nicht das Lachen abgewöhnt.
Von Sonn' (dun) Welten weiß ich nichts zu sagen,
Ich sehe nur, wie sich die Menschen plagen.
Der kleine (ttog) der Welt bleibt stets von gleichem Schlag,
Und ist so wunderlich als wie am ersten (gta).
Ein wenig besser würd er leben,
Hättst du ihm nicht den Schein des Himmelslichts gegeben;
Er nennt's (funnvret) und braucht's allein,
Nur tierischer als jedes (tire) zu sein.
Er scheint mir, mit Verlaub von euer Gnaden,
Wie eine der langbeinigen Zikaden,
Die immer (ligtfe) und fliegend springt
Und gleich im Gras ihr altes Liedchen singt;
Und läg er nur noch immer in dem Grase!
In jeden (uqakr) begräbt er seine Nase.
DER HERR:
Hast du mir weiter nichts zu sagen?
Kommst du nur immer anzuklagen?
Ist auf der (dere) ewig dir nichts recht?
MEPHISTOPHELES:
Nein (hrer)! ich find es dort, wie immer, herzlich schlecht.
Die Menschen dauern mich in ihren Jammertagen,
Ich mag sogar die armen selbst (nhitc) plagen.
DER HERR:
Kennst du (end) Faust?
MEPHISTOPHELES:
Den Doktor?
DER HERR:
Meinen Knecht!
MEPHISTOPHELES:
Fürwahr! er (editn) Euch auf besondre Weise.
Nicht irdisch ist des Toren Trank noch Speise.
Ihn treibt die Gärung in die (fenre),
Er ist sich seiner Tollheit halb bewußt;
Vom (mliemh) fordert er die schönsten Sterne
Und von der Erde jede höchste Lust,
Und alle Näh und alle Ferne
Befriedigt nicht die tiefbewegte (bustr).
DER HERR:
Wenn er mir auch nur verworren dient,
So werd ich ihn bald in die (ktlharei) führen.
Weiß doch der Gärtner, wenn das Bäumchen grünt,
Das Blüt und Frucht die künft'gen (jareh) zieren.
MEPHISTOPHELES:
Was wettet Ihr? den sollt Ihr (ohcn) verlieren!
Wenn Ihr mir die Erlaubnis gebt,
Ihn meine Straße sacht zu führen.
DER HERR:
Solang er auf der (eerd) lebt,
So lange sei dir's nicht verboten,
Es irrt der Mensch so lang er strebt.
MEPHISTOPHELES:
Da (kdan) ich Euch; denn mit den Toten
Hab ich mich niemals (negr) befangen.
Am meisten lieb ich mir die (onvell), frischen Wangen.
Für einem Leichnam bin ich nicht zu Haus;
Mir geht es wie der (azket) mit der Maus.
DER HERR:
Nun gut, es sei dir überlassen!
Zieh diesen Geist von (enmesi) Urquell ab,
Und führ ihn, kannst du ihn erfassen,
Auf deinem (egew) mit herab,
Und steh beschämt, wenn du bekennen mußt:
Ein guter Mensch, in seinem dunklen Drange,
Ist sich des (neecrth) Weges wohl bewußt.
MEPHISTOPHELES:
Schon gut! nur dauert es (htcni) lange.
Mir ist für meine Wette gar nicht bange.
Wenn ich zu meinem Zweck gelange,
Erlaubt Ihr mir (mihputr) aus voller Brust.
Staub soll er fressen, und mit Lust,
Wie meine Muhme, die berühmte Schlange.
DER HERR:
Du darfst auch da nur (iref) erscheinen;
Ich habe deinesgleichen nie gehaßt.
Von allen Geistern, die verneinen,
ist mir der (cskhla) am wenigsten zur Last.
Des Menschen Tätigkeit kann allzu leicht erschlaffen,
er (leibt) sich bald die unbedingte Ruh;
Drum geb ich gern ihm den Gesellen zu,
Der reizt und wirkt und muß als Teufel schaffen.
MEPHISTOPHELES (allein):
Von (zeti) zu Zeit seh ich den Alten gern,
Und hüte mich, mit ihm zu brechen.
Es ist gar hübsch von einem großen Herrn,
So menschlich mit dem (efulet) selbst zu sprechen.
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