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Europas Juden im Mittelalter - 9 Der Lebensweg Neben religiösen und historischen Festen feiern Juden auch persönliche Fest. Die Geburt ist ein freudiges Ereignis, dann kommt bei Jungen die Beschneidung und Namensgebung, die Aufnahme in die Gemeinde (Bar Mizwa), die Hochzeit und schließlich Bestattung. Beschneidung Jeder jüdische Junge wird am achten Tag nach seiner Geburt beschnitten. Die Beschneidung wird von einem ausgebildeten BEschneider, dem Mohel, durchgeführt. Er nimmt ein medizinisches Messer und schneidet die Vorhaut am Penis ab. Das tut natürlich weh, aber es verhilt schnell wieder. Die Beschneidung ist das Zeichen, daß Juden das Bündnis mit Gott eingegangen sind. Bei der Beschneidung bekommt der Junge auch seinen Namen. Jüdische Jungennamen sind zum Beispiel Jakob, Menachem, Isaak, Josef, Abraham, Gideon, Moses, Hehuda oder Samuel. Mädchen heißen Ester, Sara, Ruth, Hanna, Miriam, Jentil, Bruna oder Judith. Beschneidung
In der Schule Bar Mizwa Mit 13 Jahren wird ein jüdischer Junge mit einer feierlichen Zeremonie der Bar Mizwa, als gleichberechtigtes Mitglied in die Gemeinde aufgenommen. Dann ist er selbst für sein Tun verantwortlich. Am Tag der Bar Mizwa darf er in der Synagoge vor der Gemeinde aus der Tora vorlesen und es wird ein großes Fest gefeiert. Erst dann darf er die Tefillin, dei Gebetsriemen, anlegen und den Tallit (Gebetsschal) tragen. Um auf diesen besonderen Tag vorbereitet zu sein, lernen jüdische Jungenn auf Hbräisch aus der Tora zu lesen. Sie müssen aber auch verstehen, was in der Tora steht. Dabei hilft ihnen ein Rabbiner, der die biblischen Gesetze genau kennt und auf alle Frage, die das jüdische Leben betreffen, eine Antwort findet.
Hochzeit Eine jüdische Hochzeit findet meistens unter freiem Himmel statt. Das Brautpaar steht dabei unter einer Chuppa, einem Baldachin. Die Brautleute trinken aus einem Becher Wein, der zuvor vom Rabbiner gesegnet wurde. Der Bräutigam steckt einen Hochzeitsring auf den Zeigefinger der Braut. Am Ende der Feier zertritt der Bräutigam ein Glas. Das soll an die Zerstörung des tempels in Jerusalem erinnern. Brautleute unter einer Chuppa Schmuckkästchen
Ketubba Bei der Hochzeit-Zeremonie müssen zwei Zeugen anwesend sein. Außerdem gibt es einen schriftlichen Ehevertrag. In diesem Vertrag, genannt Ketubbe, sind die Rechte und Pflichten der Frau und des Mannes geregelt.
Friedhof Zur jüdischen Gemeinde gehört ein Friedhof. Der Friedhof hat als Ort des Gedenkens an die Toten einen besonderen Stellenwert. Als "Haus der Ewigkeit" kann er nicht aufgelöst werden. Der älteste erhaltenen Friedhof aus dem Mittelalter befindet sich in Worms. Die Grabsteine sind in hebräischer Schrift beschrieben. Auf den Gräbern sieht man häufig Steinchen, sie symbolisieren die Erinnerung an den Verstorbenen und werden von jüdischen Besuchern niedergelegt.
Auf manchen jüdischen Grabsteinen finden sich Zeichen, die auf den Namen des Verstorbenen hinweisen.Hier findest Du ein Memory mit Bildern von Grabsteinen der jüdischen Friedhöfe in Essingen und Landau.
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