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Europas Juden im Mittelalter - 4 Synagoge Juden gehen zum Gottesdienst in die Synagoge In Speyer stand die Synagoge mitten in der Stadt, gar nicht weit vom Dom entfernt. Sie wurde 1100 gebaut und mehr als 400 Jahre lang von der jüdischen Gemeinde benutzt. Bis heute sind Teile der Mauern erhalten. Meist stand eine Synagoge nicht allein, sondern war Teil einer Gebäudegruppe. In Speyer nennt man das noch heute "Judenhof". In anderen Gebäuden waren Unterrichtsräume, ein Raum für das Gericht und ein Saal untergebracht, der für Feiern und andere Ereignisse der Gemeinde genutzt werden konnte. Auch ein rituelles Reinigungsbad, eine Bäckerei und eine Metzgerei gehörten dazu. Architekten, Archäologen und bauforscher haben sich die Mühe germacht, alte Berichte, Bider und die Ergebnisse von archäologischen Ausgrabungen zu sammeln. Sie wollten sich ein Bild von der Synagoge machen, wie sie früher einmal aussah. Am Computer haben sie das Gebäude rekonstruiert, das heißt wieder aufgebaut. Sie stellen sich die Spyerer Synagoge im Mittelalter so vor: Im Laufe der Zeit wurde das Gotteshaus mehrmals umgebaut, renoviert und verändert. Als die Speyerer Synagoge 1104 eingeweiht wurde, war das Gebäude noch viel kleiner.
150 Jahre später war die Synagoge ein stattlicher Bau. Die Fenster hatten spitze Bögen, und Kleeblatt-Muster aus Stein. In dem rechten großen Gebäudeteil fand der Gottesdienst statt. In diesen Raum durften nur Männer gehen. Frauen saßen im linken Gebäudeteil, der fast genauso groß war, wie der Raum für die Männer. Rekonstruktion der Synagoge vor 1349
Im Innern einer Synagoge Der große Raum der Männersynagoge war mit Steinplatten geflastert. An den Wänden standen gemauert Sitzbänke mit Holzauflagen. In der rechten Wand waren Hörfester, durch die die Frauen, die im Nebenraum saßen hören konnten, was in der Synagoge geschah. In der Mitte des Raumes stand ein Podest mit Lesepult, die Bima. In einer Wandnische war der Tora-Schrein eingebaut. Dort wurden die Tora-Rollen aufbewahrt. Bodenfliese ais dem Speyerer Judenhof. Der Männerbetraum mit Bima in der Mitte Im Frauenbetraum
Während des Gottesdienstes nahm der Vorbeter die Tora-Rollen aus dem heiligen Tora-Schrank und trug sie zur Bima. Dann standen alle Männer in der Synagoge auf, denn in der Tora stehen ja die Worte von Gott. Einige Männer aus der Gemeinde durften aus der Tora vorlesen. Man betete zusammen und hörte den Erklärungen des Vorbeters zu. Die Gemeinde forderte von ihm: Kenntnis des heiligen Textes und der Rituale, Frömmigkeit und Sittlichkeit, eine schöne Stimme und eine stattliche Erscheinung. Außerdem sollte er verheiratet sein.
Die Mikwe ist ein rituelles Reinigungsbad. Hier gehen die Frauen nach ihrer Monatsblutung hin und nachdem sie ein Kind geboren haben. Männer und Frauen reinigen sich nach einer Krankheit in der Mikwe. Man taucht aber auch Geschirr in das Bad. Reinigen heißt hier nicht, daß man sich in der Mikwe wäscht, das tut man schon vorher gründlich. In der Mikwe geschieht eine symbolische Reinigung. Modell der Speyerer Mikwe
Das hebräische Wort Mikwa
bedeutet Wasseransammlung. Für eine Mikwe darf nur natürliches Wasser verwendet werden, darunter versteht man Quellen oder Brunnen oder Regenwasser. Die Speyerer Mikwe ist eine Grundwasser Mikwe. Es wurde so tief gegraben, bis das Grundwasser das Becken füllte. Man mußte über eine lange Treppe bis zum Wasser hinabsteigen. Es gab auch eine Umkleidekabine mit Sitzbank. Eine Heizung oder warmes Wasser gab es allerdings nicht.
Eine Ausstellung des Historischen Museum der Pfalz in Speyer, die bis zum 28.08.2005 im Deutschen Historischen Museum in Berlin gezeigt wird. Abschrift der Lese-, Spiel - und Bastelmappe. Du meine Güte, wer malte so anstößige Gemälde ??? Rätselverzeichnis - Wie alles begann ... - Zufallsrätsel - erstes Rätsel
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