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(Liebe Freunde, erst hatte ich es drin, dann wieder draußen wegen Bedenken, und jetzt ist es wieder drin. Wer das nicht möchte, bitte Bescheid sagen, ich baue es sofort wieder aus.) Vorwort - Loccum - Einkehr Stille Gebet - Wer bin ich - Der Tag - Das Jahr - Ich und die anderen - Ich und die Welt - Mein Glaube - Unser Leid unsere Hoffnung - Quellenangaben Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Genesis 8,22
Winterpsalm Dein Name ist gefallen Dein Name fällt Und ist kein anderer Name auf den sich mein weggeschnittener Atem reimt Und er heißt Wunderbar Rat Stecken und Stab Begehbarer Weg Eis über meinem Bodensee Geheiligt werde dein zugefrorener Name Eva Zeller
lm Stalle zu B. Bei dir im Stalle ist's warm. Auf dem Felde schlug uns mit Geißeln der Winter. Heiliges Kind, entsprungen der schneeigen Rose, leuchtend auf Stroh, benetzt vom Seime der Kälber, dich zu sehen sind wir gekommen, nicht um aufzubürden dir unsere dornige Angst. - Und wir stehen im Hauch der milchsanften Tiere wie unter dem milden Süd. Goldenes Öl rinnt vom Berg der Oliven ... Auch sind Davids Harfentöne zu dir gekommen wie Paten. Und ist es nicht, als weile Urla hier, der treu einfältige Hauptmann, dem der König das Weib nahm, Bathseba, und es schwängerte auf Wolken Jehovas, Uria, salomonische Weisheiten murmelnd? - Wie fern unsere stechende Angst, da wir sehen, wie deine rosige Hand aus dem Krippenstroh greift nach des Mondes silbernem Horn ... Unter Mariens prophetischem Himmel wandern noch immer gute Gäste zu dir über des Schnees Leichentuch. Und kürzlich ist zu dir eingekehrt Tonoko, das Kind, mit tödlichen Wunden geboren, das Mädchen, unter dem giftigen Pilz in Hiroshima zur Sekunde des Blitzes, Tonoko, an der Hand des verschwiegensten Schweigens aus dem Schweigelager von W. Ernst Meister
Immer wieder wird ER Mensch geboren, spricht zu frommen, spricht zu tauben Ohren, kommt uns nah und geht uns neu verloren. Immer wieder muß ER einsam ragen, aller Brüder Not und Sehnsucht tragen, immer wird ER neu ans Kreuz geschlagen. Immer wieder will sich Gott verkünden, will in das himmlische Tal der Sünden, will ins Fleisch der Geist, der ewige, münden. Immer wieder, auch in diesen Tagen, ist der Heiland unterwegs, zu segnen, unsern Ängsten, Tränen, Fragen, Klagen mit dem stillen Blicke zu begegnen, den wir doch nicht zu erwidern wagen, weil nur Kinderaugen ihn ertragen. Hermann Hesse
Karfreitag Verhangener Tag, im Wald noch Schnee, Im kahlen Holz die Amsel singt: Des Frühlings Atem ängstlich schwingt, Von Lust geschwellt, beschwert von Weh. So schweigsam steht und klein im Gras Das Krokusvolk, das Veilchennest, Es duftet scheu und weiß nicht was, Es duftet Tod und duftet Fest, Baumknospen stehn von Tränen blind, Der Himmel hängt so bang und nah, Und alle Gärten, Hügel sind Gethsemane und Golgatha. Hermann Hesse
Es ist Ostern. Laßt uns in Freude einander umarmen! Es ist Ostern. Die Erlösung von Schmerz und Tod. Aus dem Grab wie aus der Palast hervorleuchtend, hat Christus die Frauen mit Freude erfüllt, da er sagte: 'Verkündigt es den Jüngern!' Es ist der Tag der Auferstehung. Laßt uns durchstrahlt werden vom Jubel und einander umarmen! Laßt uns, ihr Brüder, Bruder sagen auch zu denen, die uns hassen! Verzeihen wir uns alles um der Auferstehung willen und rufen wir: 'Christus ist auferstanden vom Tode, durch seinen Tod hat er den Tod überwunden." Osternachtsgesang der Ostkirche
Entwurf für ein Osterlied Die Erde ist schön, und es lebt sich leicht im Tal der Hoffnung. Gebete werden erhört. Gott wohnt nah hinterm Zaun. Die Zeitung weiß keine Zeile vom Turmbau. Das Messer findet den Mörder nicht. Er lacht mit Abel. Das Gras ist unverwelklicher grün als der Lorbeer, Im Rohr der Rakete nisten die Tauben. Nicht irr surrt die Fliege an tödlicher Scheibe. Alle Wege sind offen. Im Atlas fehlen die Grenzen. Das Wort ist verstehbar. Wer Ja sagt, meint Ja, und Ich liebe bedeutet: jetzt und für ewig. Rudolf Otto Wiemer
Tanz gegen die Schwermut und gegen die Schwerkraft der Erde einer tanzt und hebt die schwermut auf fällt nicht so wie alle fallen fällt hinauf freier fall hebt gesetze auf wir lassen los und schweben wir hoffen fest und leben einer dem wird eingeheizt tanzt im feuerofen er verbrennt nicht weil er glüht und aus seinem munde sprüht feuer feuer feuer und ein neues Lied wir lassen los und schweben wir hoffen fest und leben einer spielt zum tanze auf hoffnung in den gliedern einer singt die seele aus und verklingt und verklingt und verklingt in liedern hoffnung in den gliedern einer singt die seele aus und verklingt in liedern wir lassen los und schweben wir hoffen fest und leben einer der gebunden ist hat sich losgelassen haftet ihm die hoffnung an festgenagelt ist er frei jenseits jenseits jenseits aller sklaverei frei frei jenseits jenseits aller sklaverei wir lassen los und schweben wir hoffen fest und leben einer der begraben war wurde neu geboren urne asche erde stimme ruft er werde schmetterling osterzeichen unser staub wird deinem gleichen schmetterling du wunderding du hast keine ruh wir sind so wie du schmetterling osterzeichen unser staub wird deinem gleichen wir lassen los und schweben wir hoffen fest und leben Wilhelm Willms
Im Geist von Taizé Der auferstandene Christus kommt, um im Innersten des Menschen ein Fest lebendig werden zu lassen. Er bereitet uns einen Frühling der Kirche: einer Kirche, die über keine Machtmittel mehr verfügt, bereit, mit allen zu teilen, ein Ort sichtbarer Gemeinschaft für die ganze Menschheit. Er wird uns genügend Phantasie und Mut dazu geben, einen Weg der Versöhnung zu bahnen. Er selber wird uns bereit machen, unser Leben hinzugeben, damit der Mensch nicht mehr Opfer des Menschen sei. Taizé
Komm heiliger Geist Licht der Lichter Ordner der Ordnungen verklag unsere reulose Klage mit einem Nein zu unserem Nein Reiss uns Maske nach Maske ab bis wir unsere Siege bereuen Eingeständnis um Eingeständnis Komm heiliger Geist Die Religionen waren einst Deine Spiegel und Wissenschaften noch Dein getrübter Widerschein Du bist das Licht der Weit reiner als Aufklärung klarer als Kinderblick Du Anfänger vor allem Anfang Du Vollender Reimar Lenz
Wenn, dann wenn einer käme der Geist der Begeisterung nahte mit lautlosen Schwingen die Schläfen berührte uns Schlafende weckte: einzelne erst auf allen Kontinenten, fliegende Städte liesse er Wurzeln schlagen, betenden Armen würde er Flügel leihn. Dann würden Gottheiten wach, die bislang weder Namen noch Tempel hatten ausserhalb unseres Traums: zärtliche Menschen, die aufstehen gegen die Steingedanken. Und wir nähmen befremdet Orakel-Witterung, wüssten auf einmal: alle Weissagungen werden wahr. Immer wieder entstünde aus Liebe eine aufmerksame Nachbarschaft. Dann schlüge die frohe Botschaft vom anderen Leben von neuem die Augen auf und stotterte in hundert Sprachen gleichzeitig auf fünf Kontinenten als hätten wir nie sie gehört die ersten Worte noch benommen von den Alpträumen der letzten Epoche. wenn der Tag käme Dein Tag ein Tag ohne Kreuzigungen ohne Razzien und Rachegedanken der Tag an dem die Beter lieben und die Büsser tanzen an dem die Spötter um Vergebung bitten und die Neider bereuen. Wenn die verlorenen Väter heimkehren zu Sohnes-Haus am Schlachttag des Goldenen Wohlstandskalbs. Reimar Lenz
Letzter Frühling Nimm die Forsythien tief in dich hinein und wenn der Flieder kommt, vermisch auch diesen mit deinem Blut und Glück und Elendsein, dem dunklen Grund, auf den du angewiesen. Langsame Tage. Alles überwunden. Und fragst du nicht, ob Ende, ob Beginn, dann tragen dich vielleicht die Stunden noch bis zum Juni mit den Rosen hin. Gottfried Benn
Herbst Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten; sie fallen mit verneinender Gebärde. Und in den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit. Wir alle fallen. Diese Hand da fällt. Und sieh dir andre an: es ist in allen. Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält. Rainer Maria Rilke
In einem guten Wort ist Wärme für drei Winter. aus der Mongolei
vom baum lernen der jeden tag neu sommers und winters nichts erklärt niemanden überzeugt nichts herstellt Einmal werden die bäume die lehrer sein das wasser wird trinkbar und das lob so leise wie der wind an einem septembermorgen. Dorothee Sölle
Der Baum Dann war da dieser Baum. Nichts weiter als grün, wenn es soweit war, mit einem Schatz von Blättern und Vögeln, Schatten, je nach Tageszeit, bei schönem Wetter, ohne Umwelt, für sich, mit Gewitter und Leuten, die sich kurz unter ihm liebten, den Kopf voll Sonne -ein Gedicht wert wie dieses. Dieser Baum. Ich warf einen Stein nach ihm. Er kam nicht zurück. Ich bestieg ihn langsam und verirrte mich in einem fernen Land. Karl Krolow
Der 8. Schöpfungstag Die Natur schläft nie. Die Entwicklung des Lebens steht nie still. Die Schöpfung ist noch nicht zu Ende. Die Bibel sagt, Gott schuf den Menschen am sechsten Tag und ruhte dann, aber jeder dieser sechs Tage dauerte viele Millionen Jahre. Jener Ruhetag muß recht kurz gewesen sein. Der Mensch ist nicht ein Ende; er ist ein Anfang. Wir stehn am Beginn der zweiten Woche. Wir sind Kinder des achten Tags. Thorton Wilder
Baum Auch jetzt, wenn die Nebel über dir liegen wie graue Schleier, bleibst du mir vertraut - Baum vor meinem Fenster, auch mit deinen kahlen Ästen, die wie nackte Arme den Wintertag umfangen, bist du mein Freund, der meinem Herzen die gleiche Zuflucht gewährt wie dem Vogel in den schützenden Ästen ............. Gisela Goedecke
Vorwort - Loccum - Einkehr Stille Gebet - Wer bin ich - Der Tag - Das Jahr - Ich und die anderen - Ich und die Welt - Mein Glaube - Unser Leid unsere Hoffnung - Quellenangaben Was ist denn hier klatschnaß ??? Rätselverzeichnis - Wie alles begann ... - Zufallsrätsel - erstes Rätsel
Jacob Burckhardt - Die Kultur der Renaissance in Italien. Ein Versuch Leonardo da Vinci Wissenschaftler - Erfinder - Künstler Venedig - Eine Liebeserklärung an eine Stadt William Shakespeare animiert (wahrscheinlich oder zufällig...2/3 zu 1/3) William Turner Philosophie für Schnelldenker - Besinnliche Philosophie
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