- Startseite - Impressum - Datenschutzerklärung - News - https://offenunddirekt.de - Mein Gratis-Coaching für Dich - Kraft tanken - Spirituelles - Kunst - Technik - Literatur - Kultur - Politik - Architektur - Spaß - Psychologie - Spiele - Fotos + Videos + Animationen - Gästebuch - Sitemap - Persönliches - Blog - susannealbers - mein Youtube Kanal - erstes Rätsel - Chat - Quiz - Rätselverzeichnis - Wie alles begann ... - Zufallsrätsel - Zufallsspiel - letztes Rätsel
Galerie - A - B - C - D - E - F- G - H - I - J - KI-Bilder - L - M - N - O - P - Quintessenz-KI-Bilder - R - S - T - U - V - W - Xtraordinary Music - Y - Z |
10. Von guten Gaben
[70] Ich pflege oft ein Wörtlein zu sprechen und es ist auch wahr: Wir rufen alle Tage und schreien im Paternoster: Herr, dein Wille geschehe! Wenn aber dann sein Wille geschieht, so wollen wir zürnen und ergeben uns nicht in seinem Willen. Was er auch tut, dass müsste uns das Beste dünken und am allerbesten gefallen. Die es so zum besten nehmen, die bleiben allewege in ganzem Frieden. Ihr aber sprecht manchmal: Ach, wäre es anders gekommen, so wäre es besser, oder wäre es nicht so gekommen, so wäre es vielleicht besser gekommen. Solange dich das dünkt, gewinnst du nimmer Frieden. Du sollst es zum allerbesten nehmen.
Ich sprach einst: Was eigentlich gewortet werden kann, das muss von innen herauskommen und von seiner Form ausgehen und darf nicht von aussen hineingehen. Das lebt eigentlich im Innigsten der Seele. Da sind dir alle Dinge[70] gegenwärtig und innerlich lebend und suchend und sind im Besten und im Höchsten. Warum empfindest du das nicht? Da bist du nicht heimisch. Je höher im Rang ein Ding ist, um so allgemeiner ist es. Den Sinn habe ich gemein mit den Tieren und das Leben mit den Bäumen. Das Sein ist mir noch tiefer innen, das habe ich gemein mit allen Kreaturen. Der Himmel ist mehr als alles, was daneben ist, darum ist er auch höher im Range. Die Liebe steht hoch im Rang, weil sie allgemein ist. Es scheint schwer, dass unser Herr geboten hat, man solle den Mitchristen lieben wie sich selbst. Dies fasst der gemeine Mann gewöhnlich so auf, man solle sie in demselben Sinne lieben, in dem man sich selber liebt. Nein, so soll es nicht sein. Man soll sie ebensosehr lieben wie sich selbst, und das ist nicht schwer. Wollt ihr's gut merken, so ist es mehr Lohnes wert als ein Gebot. Das Gebot scheint schwer, und der Lohn ist begehrenswert. Wer Gott liebt, wie er ihn lieben soll und muss (ob er will oder nicht), und wie ihn alle Kreaturen lieben, der muss seinen Mitmenschen lieben wie sich selbst und sich seiner Freuden und Ehren freuen und danach trachten wie nach seiner eigenen Ehre, und nach dem Fremden wie nach dem Seinen. Und so ist der Mensch allezeit in Freuden, in Ehren und in Nutzen, so[71] ist er ganz wie im Himmelreich und so hat er stärkere Freuden, als wenn er sich allein seines Gutes freute.
Und wisse in Wahrheit, ist dir mehr an deiner eigenen Ehre als an der eines andern gelegen, so ist es unrecht. Wisse, wenn du das deine suchst, da findest du Gott nimmer, wenn du nicht rein Gott suchst. Du suchst etwas mit Gott, Lind tust gerade so wie wenn einer aus Gott eine Kerze machte, mit der man etwas sucht, und wenn man das Ding findet, so wirft man die Kerze weg. So tust du: was du mit Gott suchst, das ist nichts, Nutzen, Lohn, Innerlichkeit oder was es auch sei; du suchst nichts, darum findest du auch nichts. Alle Kreaturen sind lauter Nichts. Ich sage nicht, dass sie gering sind oder wenig sind: sie sind gar nichts. Wer kein Sein hat, ist nichts. Alle Kreaturen haben kein Sein, denn ihr Sein hängt an der Gegenwart Gottes. Kehrte sich Gott einen Augenblick ab, sie würden zunichte. Ich sprach manchmal und so ist es auch: Wer die ganze Welt nähme und Gott dazu, der hätte nicht mehr als wenn er Gott allein hätte. Alle Kreaturen haben nicht mehr ohne Gott, als wer eine Mücke hätte ohne Gott, ganz ebenso, nicht weniger und nicht mehr. Fürwahr, nun achtet auf ein wahres Wort.[72]
Gäbe ein Mensch tausend Pfund Goldes, auf dass man damit Kirchen und Klöster baute, so wäre das ein grosses Ding. Aber doch hätte der viel mehr gegeben, der tausend Pfund für nichts achten könnte: der hätte viel mehr getan als jener. Als Gott alle Kreaturen schuf, da waren sie so erbärmlich und so eng, dass er sich nicht darin bewegen konnte. Jedoch die Seele machte er so sich gleich und so eben das Nämliche, damit er sich der Seele hingeben könnte: denn was er ihr sonst geben könnte, das achtet sie nicht. Gott muss mir sich selbst zu eigen geben, so wie er sich selbst gehört, oder es wird mir nichts und es schmeckt mir nichts. Wer ihn so ganz empfangen will, der muss sich selbst ganz ergeben haben und aus sich selbst herausgegangen sein.
Ich ward einst gefragt, was der Vater im Himmel täte? Da sprach ich: Er gebiert seinen Sohn, und dies Werk ist ihm so reizend und gefällt ihm so gut, dass er nichts anderes mehr tut, und aus ihnen beiden erblüht der heilige Geist. Wenn der Vater seinen Sohn in mir gebiert, so bin ich dieser Sohn und kein anderer; unter Menschen gibt es da einen und dort einen, aber da bin ich derselbe und kein anderer.
Gottes Natur ist, dass er gibt, und sein Wesen hängt daran, dass er uns gibt, wenn wir demütig sind. Sind wir das nicht, so empfangen[73] wir auch nichts und tun ihm Gewalt an und töten ihn. Wenn die Seele der Zeit und des Raumes ledig ist, so sendet der Vater seinen Sohn in die Seele. Es spricht ein Wörtlein: »Die beste Gabe kommt von oben herab, vom Vater der Lichter.« Dass wir bereitet seien, die beste Gabe zu empfangen, dazu verhelfe uns Gott, der Vater der Lichter. Amen.[74]
Quelle:
Meister Eckharts mystische Schriften. Berlin 1903, S. 70-75.
Lizenz:
Gemeinfrei
Kategorien:
Scholastik
Meister Eckhart (auch Eckhart von Hochheim; * um 1260 in Hochheim oder in Tambach; † vor dem 30. April 1328 in Avignon) war ein einflussreicher spätmittelalterlicher Theologe und Philosoph. Schon als Jugendlicher trat er in den Orden der Dominikaner ein, in dem er später hohe Ämter erlangte. Mit seinen Predigten erzielte er nicht nur bei seinen Zeitgenossen eine starke Wirkung, sondern beeindruckte auch die Nachwelt. Außerdem leistete er einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung der deutschen philosophischen Fachsprache. Sein Hauptanliegen war die Verbreitung von Grundsätzen für eine konsequent spirituelle Lebenspraxis im Alltag. Aufsehen erregten seine unkonventionellen, teils provozierend formulierten Aussagen und sein schroffer Widerspruch zu verbreiteten Überzeugungen. Umstritten war beispielsweise seine Aussage, der „Seelengrund“ sei nicht wie alles Geschöpfliche von Gott erschaffen, sondern göttlich und ungeschaffen. Im Seelengrund sei die Gottheit stets unmittelbar anwesend.
Eckhart wird vielfach als Mystiker charakterisiert. In der neueren Forschung wird allerdings verschiedentlich betont, dass der unterschiedlich definierte Begriff „Mystik“ als Bezeichnung für Elemente seiner Lehre problematisch, zumindest erläuterungsbedürftig und nur eingeschränkt verwendbar ist.
Nach langjähriger Tätigkeit im Dienst des Ordens wurde Eckhart erst in seinen letzten Lebensjahren wegen Häresie (Irrlehre, Abweichung von der Rechtgläubigkeit) denunziert und angeklagt. Der in Köln eingeleitete Inquisitionsprozess wurde am päpstlichen Hof in Avignon neu aufgenommen und zu Ende geführt. Eckhart starb vor dem Abschluss des Verfahrens. Da er sich von vornherein dem Urteil des Papstes unterworfen hatte, entging er als Person einer Einstufung als Häretiker, doch Papst Johannes XXII. verurteilte einige seiner Aussagen als Irrlehren und verbot die Verbreitung der sie enthaltenden Werke. Dennoch hatte Eckharts Gedankengut beträchtlichen Einfluss auf die spätmittelalterliche Spiritualität im deutschen und niederländischen Raum.
https://de.wikipedia.org/wiki/Meister_Eckhart
Richtig Fette Mystik! Podcast und ich verschenke mein 300-Euro-Mystikseminar! Meditieren lernen.
Dieser Link hier führt auf meine Webseite zu meinem neuen Podcast: "Richtig fette Mystik!".
https://www.mystik-und-coaching.de/kostenlos
Etwas darunter bestellst Du KOSTENLOS mein fast 300-Euro Webinar "Dein Start: So befreist du Kopf, Herz und Hand". Das ist mein Basisseminar zu den 3 Grundübungen, die ich hier immer wieder auf Youtube erwähne. Interreligiös offen, auch für Atheist_*innen.
Ihr kirchlichen MitarbeiterInnen und Relilehrende - nutzt das Seminar doch gern für Konfis, Meditationskreise, im Reli-Unterricht oder macht es in Euren Rundbriefen bekannt. Ihr könnt dann so einfach damit arbeiten.
Du erhältst per Mail deinen kostenlosen Startcode zugeschickt.
Ich schenke Dir mein bestes Seminar! WENN Du Deinen Zugang nicht innerhalb von 48 Stunden erhalten hast, schau bitte im SPAM nach! Du darfst mich gern über die Webseite (dann übers KONTAKTFORMULAR) anmailen, wenn Du Deinen Startcode nicht findest. Oder auch wenn Du ihn nach einigen Tagen verbummelt hast :-D Ich bin zuverlässig. Die Probleme stammen aus der Technik-Kommunikation.
Wenn Du Technikprobleme hast - zur Zeit habe ich eine ehrenamtliche Mitarbeiterin für diese Aktion. Sie hilft Dir gern weiter! Mail einfach an Susanne, die dir den Startcode zugeschickt hat. Egal, wie "zu dumm" Du Dich für Technik fühlst - sie hilft Dir wirklich!
Bild: Meister_Eckhart_Fragment_1003.jpg: Georg-August-Universität Göttingen
Meister Eckhart - Sprüche und Fragmente
Meister Eckhart - Predigt 1 - Vom Schweigen
Meister Eckhart - Predigt 2 - Vom Unwissen
Meister Eckhart - Predigt 3 - Von der Dunkelheit
Meister Eckhart - Predigt 4 - Von stetiger Freude
Meister Eckhart - Predigt 5 - Von der Stadt der Seele
Meister Eckhart - Predigt 6 - Vom namenlosen Gott
Meister Eckhart - Predigt 7 - Vom innersten Grunde
Meister Eckhart - Predigt 8 - Von der Vollendung der Zeit
Meister Eckhart - Predigt 9 - Ein Zweites vom namenlosen Gott
Meister Eckhart - Predigt 10 - Von guten Gaben
Meister Eckhart - Predigt 11 - Von unsagbaren Dingen
Meister Eckhart - Predigt 12 - Vom Leiden Gottes
Meister Eckhart - Predigt 13 - Von der Einheit der Dinge
Meister Eckhart - Predigt 14 - Wie Jesus am Stricke zog
Meister Eckhart - Predigt 15 - Von der Erkenntnis Gottes
Meister Eckhart - Predigt 16 - Von der Armut
Meister Eckhart - Predigt 17 - Von Gott und der Welt
Meister Eckhart - Predigt 18 - Von der Erneuerung des Geistes
Meister Eckhart - Predigt 19 - Von der Natur
Meister Eckhart - Predigt 20 - Von Gott und Mensch
Meister Eckhart - Predigt 21 - Vom Tod
Meister Eckhart - Predigt 22 - Was ist Gott?
Meister Eckhart - Predigt 23 - Vom persönlichen Wesen
Meister Eckhart vertont: Musikvideos
STILBRUCH von meiner Seite (Susanne, wie kannst du nur?):
Krimi mit Teresa von Ávila, Meister Eckhart und der künstlichen Intelligenz ChatGPT
Anselm von Canterbury - Warum Gott Mensch geworden - (Cur deus homo)
Mechthild von Magdeburg - Das fließende Licht der Gottheit
Die Essenz der Christlichen Mystik
Abraham H. Maslow fragt, wie lautet Deine Antwort?
20 Thesen für das 21. Jahrhundert aus mystischer Sicht
Susanne + ChatGPT formulieren Impulse der Christlichen Liebesmystik
Liebesmystik mit Johannes, Jesus und Maria in Bildern von Susanne + DALL-E
--- Jetzt zu den Meister Eckhart Texten: ---
Herzlichen Dank! Ich habe alle Texte auf www.zeno.org gefunden. Dort steht:
Dieses Werk ist nach unserer Meinung frei von Rechten Dritter. Vor einer weiteren Verwertung ist unbedingt zu überprüfen, ob diese Auffassung haltbar ist, da Contumax jegliche Haftung ablehnt und ausdrücklich nicht von möglichen Ansprüchen Dritter freistellt. Für den Fall einer Bestätigung unserer Auffassung gilt:
Dieser Inhalt darf als Einzelwerk oder Werkbestandteil ausschließlich zu privaten, nicht kommerziellen oder gewerblichen Zwecken kopiert, verbreitet, öffentlich wiedergegeben und Dritten zugänglich gemacht werden. Wir bitten darum, auf die Herkunft des Inhaltes wie folgt hinzuweisen:
Quelle: http://www.zeno.org - Contumax GmbH & Co.KGp>Copyright-Vermerke, Marken oder andere Rechtsvorbehalte Dritter dürfen nicht entfernt werden. Die Übernahme der Gesamtheit der verfügbaren Inhalte wie auch von wesentlichen Teilen in eine andere Datenbank ist nicht gestattet.
Was siehst du in diesem Ausschnitt ???
Rätselverzeichnis - Wie alles begann ... - Zufallsrätsel - erstes Rätsel
Galerie - A - B - C - D - E - F- G - H - I - J - KI-Bilder - L - M - N - O - P - Quintessenz-KI-Bilder - R - S - T - U - V - W - Xtraordinary Music - Y - Z |
Jacob Burckhardt - Die Kultur der Renaissance in Italien. Ein Versuch
Leonardo da Vinci Wissenschaftler - Erfinder - Künstler
Venedig - Eine Liebeserklärung an eine Stadt
William Shakespeare animiert (wahrscheinlich oder zufällig...2/3 zu 1/3) William Turner
Philosophie für Schnelldenker - Besinnliche Philosophie
Startseite - © Copyright 2004- - Susanne Albers - Kiehlufer 125 - D 12059 Berlin