die meine damals 16 jährige Mutter 1944 in der Lehrerinnenbildungsanstalt in Waldenau / Pinneberg von der Tafel abschrieb und lernte. Nachdem ich sie mir durchgelesen hatte, war ich tief berührt, "geschockt und fassungslos."
Um meiner Fassungslosigkeit Ausdruck zu verleihen und zu zeigen, wie sehr die Nazis diese zum Teil wunderschönen Lieder damals für ihre Zwecke misbraucht haben, habe ich die "schwierigen" Lieder mit abgeschrieben.
Schneeflöckchen, Weißröckchen,
Schneeflöckchen, Weißröckchen,
da kommst du geschneit,
du kommst aus den Wolken,
dein Weg ist so weit. Komm, setz dich ans Fenster,
du lieblicher Stern,
malst Blumen und Blätter,
wir haben dich gern.Schneeflöckchen, Weißröckchen,
du deckst uns die Blümelein zu,
dann schlafen sie sicher
in himmlischer Ruh'.Schneeflöckchen, Weißröckchen,
komm zu uns ins Tal
dann baun wir den Schneemann
und werfen den Ball.
Schneeflöckchen, Weißröckchen,
du Wintervöglein,
willkommen willkommen,
bei groß und bei klein.
Freut euch Erd und Sternenzelt
Freut euch Erd und Sternenzelt
alle Brüder,
singt durch diese weiße Welt
helle Lieder.
Alle Glocken klingen, alle Menschen singen
laßt uns Freude bringen.
Sternenreiche schöne nacht,
sink nieder,
bringe wie du stets gebracht
Freude wieder.
Alle Glocke usw.
Erfreue dich, Himmel, erfreue dich, Erden,
Erfreue dich, Himmel,
erfreue dich, Erden,
Erfreue sich alles
was fröhlich will werden!
Auf Erden hier unten,
im Himmel dort oben
Das Kind in der Wiege
wollen wir loben.
Erd', Wasser, Luft, Feuer
und himmlische Flammen,
Ihr Menschen und Engel,
stimmt alle zusammen.
Auf Erden hier unten,
im Himmel dort oben
Das Kind in der Wiege
wollen wir loben.
Der Sunnwendmann
Der Sunnwendmann
wo kam er her,
über Wiesen und Felder, über Berge und Wälder,
vom weiten Meer,
da kommt er her.Der Sunnwendmann
wie zieht er ein,
auf leuchtendem Schimmel wie die Sonne am Himmel
voll spiegelndem Schein,
so zieht er ein.Der Sunnwendmann
was bringt er mit.
Gar köstliche Gaben für Mädchen und Knaben
die guter Sitt,
das bringt er mit.Der Sunnwendmann
wie teilt er es aus
er legt sie verstohlen wo leicht sie zu holen
ans Fenster vors Haus,
so teilt er's aus.
Laßt uns froh und munter sein
Laßt uns froh und munter sein
Und uns recht von Herzen freu'n!
Lustig, lustig, trallerallera,
|: Bald ist Nikolausabend* da! :|
Bald ist uns're Schule aus,
Dann zieh'n wir vergnügt nach Haus.
Dann stell ich den Teller auf,
Niklaus legt gewiß was drauf,
Steht der Teller auf dem Tisch,
Sing ich nochmals froh und frisch:
Wenn ich schlaf, dann träume ich:
Jetzt bringt Niklaus was für mich
.Wenn ich aufgestanden bin,
Lauf ich schnell zum Teller hin.
Niklaus ist ein guter Mann,
Dem man nicht g'nug danken kann.
Still, still, still,
Still, still, still,
Weil's Kindlein schlafen will.
Die Englein tun schön jubilieren,
Bei dem Kripplein musizieren.
Still, still, still,
Weil's Kindlein schlafen will. Schlaf, schlaf, schlaf,
Mein liebes Kindlein schlaf!
Maria tut dich niedersingen
Und ihr treues Herz darbringen.
Schlaf, schlaf, schlaf,
Mein liebes Kindlein schlaf! Wir, wir, wir,
Wir rufen all zu dir:
Tu uns des Himmels Reich aufschließen,
Wenn wir einmal sterben müssen.
Wir, wir, wir,
Wir rufen all zu dir.
Ruh't, ruh't, ruh't,
Weil's Kindlein schlafen tut.
Sankt Josef löscht das Lichtlein aus,
Die Englein schützen's kleine Haus.
Ruh't, ruh't, ruh't,
Weil's Kindlein schlafen tut.
Wenn eine Mutter
Wenn eine Mutter ihr Kindlein tut wiegen
lächelt der Mond in das Fenster hinein.
Tut sich der Himmel der Erde anschmiegen,
wiegt eine Mutter ihr Kindelein.
Wenn eine Mutter ihr Kindlein tut kosen
fallen Blüten ins Fenster hinein.
Nelken Margritten, Gelbveiglein und Rosen
kost eine Mutter ihr Kindelein.
Wenn eine Mutter ihr Kindlein tut nähren,
dringet das Land in die Kammer hinein
Trauben und Äpfel und Blumen und Ähren
nährt eine Mutter ihr Kindelein.
Wir Jungen tragen die Fahnen
Wir Jungen tragen die Fahnen
zum Sturme der Jugend vor
sie stehe und steige und lohe
wie Feuer zum Himmel empor.
Wir sind auf die Fahne
vereidigt für immer und allezeit.
Wer die Fahne, die Fahne beleidigt,
der sei vermaledeit.
Die Fahne ist unser Glaube
an Gott und Volk und Land
wer sie rauben will der raube
und eher heben und Hand.
Für die Fahne da wollen wir sorgen
wie für unsrer Mutter Gut,
denn die Fahne ist unser Morgen
und die Ehre und der Mut
Im Frühtau zu Berge wir ziehn,
Im Frühtau zu Berge wir ziehn,
Falera
Es grünen die Wälder und Höh'n,
Falera
|: Wir wandern ohne Sorgen
Singend in den Morgen
Noch ehe im Tale die Hähne krähen.
:| Ihr alten und hochweisen Leut',
Falera
Ihr denkt wohl wir wären nicht gescheit,
Falera
|: Wer sollte aber singen
Wenn wir schon Grillen fingen
In dieser so herrlichen Frühlingszeit. :|
Werft ab alle Sorgen und Qual,
Falera
Kommt mit auf die Höhen aus dem Tal,
Falera
|: Wir sind hinaus gegangen
Den Sonnenschein zu fangen
Kommt mit und versucht es doch selbst einmal. :|
Ich bin ein freier Wildbrettschütz
|: Ich bin ein freier Wildbrettschütz
Und hab' ein weit' Revier :|
|: Soweit die braune Heide reicht
Gehört das Jagen mir :|
|: Ho di jo, ho di jo, :| ho di jo sassassa
|: Ho di jo, ho di jo, :| ho di jo
|: Soweit der blaue Himmel reicht
Gehört mir alle Pirsch. :|
|: Auf Fuchs und Has und Haselhuhn
Auf Rehbock und auf Hirsch :|
Refrain:
|: Doch weiß ich ein fein's Mächtelein
Auf das ich lieber pirsch :|
|: Viel lieber als auf Has und Huhn
Auf Rehbock oder Hirsch :|
Für meinen Opa, Otto Vollmert, der Parteimitglied war, weil ihm die Dorfgaststätte gehörte, muß es ein innerer Reichsparteitag gewesen sein, daß eine seiner Töchter dort zu Schule ging, denn voll Stolz hat er dieses Zeugnis unterschrieben. Er starb 1954 an Magenkrebs, den er sich aufgrund seines Alkoholkonsum selbst eingebrockt hatte. Einerseits hat er seine Kinder bis zum Kotzen verprügelt, andererseits war er aufgrund dieser Gaststätte ein angesehener Bürger in St. Margarethen.
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