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William Shakespeare - 154 Sonetten

Sonett XXI

Mir geht’s nicht so, wie es die Muse macht,
Die zum Gedicht gemalte Schönheit treibt,
Die von dem Himmel holt des Schmuckes Pracht,
Zu ihrer alle Schönheit noch beschreibt;
Die stolze Bilder auf einander häuft,
Von Erd’ und Meeresperlen, Sonn’ und Mond,
Die nach des Maies ersten Blüthen greift,
Und was sonst Seltnes unter’m Himmel wohnt: –
Treu wie mein Herz doch ist auch mein Gedicht,
Drum glaubt mir, mein Geliebter ist so hold,
Wie nur ein Mutterkind, wenn auch wohl nicht
So schön, wie dort der Himmelskerzen Gold.
Mehr sage der, der auf den Ruhm was hält,
Ich rühme nicht, denn nicht sing’ ich für Geld.

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