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Bertrand Russell - Zitate

Zitate mit Quellenangabe
"Das schlimmste an der christlichen Religion ist ihre krankhafte und unnatürliche Einstellung zur Sexualität." - „Hat die Religion nützliche Beiträge zur Zivilisation geleistet?“, 1930 erstmals veröffentlicht, in: „Warum ich kein Christ bin“, Szcesny Verlag 1963, S. 39
("The worst feature of the Christian religion, however, is its attitude towards sex — an attitude so morbid and so unnatural that it can be understood only when taken in relation to sickness of the civilized world at the time when the Roman Empire was decaying." - "Has Religion Made Useful Contributions to Civilization?" (1930) positiveatheism.org)

 

"Die Religion stützt sich vor allem und hauptsächlich auf die Angst." - „Why I Am Not a Christian And Other Essays on Religion and Related Subjects“, Touchstone 1967, ISBN 0671203231, Kapitel 1, Abschnitt „Fear, the Foundation of Religion“; „Warum ich kein Christ bin“, Szcesny Verlag 1963, S. 35
(Original engl.: "Religion is based, I think, primarily and mainly upon fear." - "Has Religion Made Useful Contributions to Civilization?" (1930) positiveatheism.org)

 

"Es gibt in der Welt eine Fülle müßiger Menschen, meist Frauen, die über wenig Bildung, viel Geld und demzufolge großes Selbstvertrauen verfügen." - Was für den Sozialismus spricht. In: „Lob des Müßiggangs“, dtv, München 2006. S. 150. Aus dem Englischen von Elisabeth Fischer-Wernecke
("The world is full of idle people, mostly women, who have little education, much money, and consequently great self-confidence." - In Praise of Idleness and Other Essays (1935). Chapter VII: The Case for Socialism, 4. The Unemployed Rich

 

"Ich hätte gern eine Welt, in der das Ziel der Erziehung geistige Freiheit wäre und nicht darin bestünde, den Geist der Jugend in eine Rüstung zu zwängen, die ihn das ganze Leben lang vor den Pfeilen objektiver Beweise schützen soll. Die Welt braucht offene Herzen und geistige Aufgeschlossenheit, und das erreichen wir nicht durch starre Systeme, mögen sie nun alt oder neu sein." - „Warum ich kein Christ bin“, Szcesny Verlag 1963, S. 15
("I should wish to see a world in which education aimed at mental freedom rather than at imprisoning the minds of the young in a rigid armour of dogma calculated to protect them through life against the shafts of impartial evidence. The world needs open hearts and open minds, and it is not through rigid systems, whether old or new, that these can be derived." - Vorwort zu: Why I am not a Christian. Last philosophical testament: 1943-68, S. 567 Google Books

 

"Was für das Christentum gilt, gilt gleichermaßen auch für den Buddhismus. […] die buddhistische Priesterschaft – wie es sie beispielsweise in Tibet gibt – ist in höchstem Grade bildungsfeindlich, tyrannisch und grausam." - „Hat die Religion nützliche Beiträge zur Zivilisation geleistet?“, 1930 erstmals veröffentlicht, in: „Warum ich kein Christ bin“, Szcesny Verlag 1963, S. 38
("What is true of Christianity is equally true of Buddhism. [The Buddha was amiable and enlightened; on his deathbed he laughed at his disciples for supposing that he was immortal. But] the Buddhist priesthood - as it exists, for example, in Tibet - has been obscurantist, tyrannous, and cruel in the highest degree." - "Has Religion Made Useful Contributions to Civilization?" (1930) positiveatheism.org)

 

"Viele strenggläubige Menschen reden so, als wäre es die Aufgabe der Skeptiker, überkommene Dogmen zu widerlegen, und nicht die der Dogmatiker, sie zu beweisen. Das ist natürlich ein Fehler." - zitiert bei Richard Dawkins: Der Gotteswahn. Ullstein Verlag, 2007, ISBN 3550086881. Übersetzer: Sebastian Vogel. S. 74. Siehe auch w:Russels Teekanne
("Many orthodox people speak as though it were the business of sceptics to disprove received dogmas rather than of dogmatists to prove them. This is, of course, a mistake." - Is there a God, 1952 cfpf.org.uk.

 

"Wer ein Philosoph werden will, darf sich nicht vor Absurditäten fürchten." - Probleme der Philosophie (1912), Frankfurt am Main 1967, S. 20
("whoever wishes to become a philosopher must learn not to be frightened by absurdities." - The Problems of Philosophy (1912). Reissued 2001, Oxford University Press. Seite 9. Google Books

 

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Das Gastmahl des Lebens

In diesem Abschnitt will ich von dem reden, was mir das allgemeingültige und hervorstechendste Kennzeichen des glücklichen Menschen zu sein scheint: von der Daseinsfreudigkeit.
        Was es mit diesem Merkmal auf sich hat, wird einem vielleicht am anschaulichsten klar, wenn man die verschiedenen Menschen bei Tische beobachtet. Da gibt es welche, denen die Mahlzeit nichts als eine Plage ist; mögen die aufgetragenen Speisen noch so vorzüglich sein, sie können ihnen keinen Reiz abgewinnen. Wahrscheinlich sind ihnen ihr Leben lang bei jeder Mahlzeit ebenso vorzügliche Gerichte vorgesetzt worden, und so wissen sie nicht, was es heißt, nichts zu brechen und zu beißen zu haben, bis der Hunger wie ein wildes Tier im Körper wütet. Ihnen bedeuten ihre Mahlzeiten nur die üblichen Unterbrechungen im täglichen Leben, die von der Sitte nun einmal so festgesetzt sind. Wie alles übrige auf der Welt, ist auch das Essen ihnen langweilig und lästig, nur lohnt es sich nicht, Aufhebens davon zu machen, weil alles andere ebenso langweilig und lästig ist.
        Eine andere Kategorie sind die Kränklichen, die nur aus Pflichtgefühl essen, weil der Arzt ihnen predigt, es sei zur Erhaltung der Kräfte nötig, sich ordentlich zu nähren. Dann haben wir den Feinschmecker, der sich voll freudiger Erwartung zu Tisch setzt, aber bald feststellen wird, daß ihm nichts gut genug zubereitet ist; ferner den Schlemmer und Vielfraß, der sich voll Gier auf sein Essen stürzt und so viel hinunterschlingt, daß er Kongestionen bekommt. Und schließlich den Menschen, der seinen gesunden Appetit mit zu Tisch bringt, sich seines Essens freut, aber aufzuhören weiß, sobald er genug hat.
        Ganz ähnlich verhalten sich die Teilnehmer am Gastmahl des Lebens den guten Dingen gegenüber, die es ihnen bietet. Die Glücklichen gleichen dem letzten unserer Esser. Was der Hunger beim Essen, ist eine freudig bejahende und zugreifende Haltung in Bezug auf das Leben. Wem Essen nur eine lästige Obliegenheit bedeutet, der entspricht dem Opfer der Schwermut; der Kranke, der sich aus Pflichtgefühl nährt, entspricht dem Asketen, der Schlemmer dem Wollüstling, während der Feinschmecker dem allzu wählerischen Menschen vergleichbar ist, der die Hälfte aller Freuden des Daseins als unästhetisch verwirft.
        Sonderbarerweise verachten alle diese Typen, allenfalls mit Ausnahme des Schlemmers, den Menschen mit gesundem Appetit und fühlen sich ihm überlegen. Es kommt ihnen gewöhnlich vor, wenn jemand sein Essen mit Genuß verspeist, weil er hungrig ist, oder weil man sich des Lebens erfreut, weil es eine Vielzahl interessanter Schauspiele und überraschender Erlebnisse bietet. Und von der Höhe ihrer Blasiertheit blicken sie auf jene hinab, da sie sie als einfältig verachten. Wenn der eine gerne Erdbeeren ißt und der andere nicht - worin besteht da seine Überlegenheit? Es gibt ja keinen objektiven, unpersönlichen Maßstab dafür, ob Erdbeeren gut sind oder nicht, sondern dem, der sie mag, schmecken sie, und dem anderen nicht. Allein derjenige, dem sie schmecken, hat einen Genuß, den der andere nicht kennt, und in diesem Sinne ist sein Leben erfreulicher.
        Was auf dieses unerhebliche Beispiel zutrifft, trifft auch auf wichtigere Dinge zu. Wer Freude daran findet, einem Fußballkampf zuzuschauen, hat etwas vor dem voraus, dem so etwas nichts bedeutet; wer Freude am Lesen hat, ist dem Nichtleser überlegen, und zwar in noch höherem Grade, da es im Leben mehr Gelegenheiten gibt zu lesen, als sich Fußballkämpfe anzusehen. Für je mehr Dinge einer sich interessiert, umso mehr Glücksmöglichkeiten hat er und umso weniger ist er der Spielball des Schicksals; denn falls eines ihm fehlschlägt, kann er sich etwas anderem zuwenden. Das Leben ist zu kurz, als daß man sich mit allem beschäftigen könnte, doch ist es gut, sich für so viele Dinge zu interessieren, wie man braucht, um dem Tag seinen Inhalt zu geben. Wir alle neigen etwas zu der Krankheit des Selbstanalytikers, der, während der mannigfaltige Anblick der Welt ausgebreitet vor ihm liegt, sich abwendet und nur auf seine eigene innere Leere starrt.

geb. 1872 in Trelleck (Wales)
gest. 1970 in Penhydendreath (Wales)

https://de.wikipedia.org/wiki/Bertrand_Russell

Was verbindet eine Ölplattform mit Pigmenten und Jan van Eyck ???

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