für die Person, die mich wegen dieser Homepage per e-mail massiv bedroht hat. Du mußt dich nicht als Mann ausgeben, und Du mußt auch nicht noch extra 20 min nach Absenden der Mail von Deinem Handy bei mir anrufen, um zu überprüfen, ob ich denn überhaupt zuhause bin, damit ich diese Mail lesen kann. Du mußt selbst wissen was Du tust, und solltest weniger Fehler machen, wenigstens auf die Rechtschreibfehler hättest Du bei dieser Mail achten sollen. Einer der Viren überträgt sich nur per e-mail in Outlook und den anderen gibt es nicht. Die Mailadresse, an die Du die Mail sandtest, war nur ca. 8 Personen bekannt, außerdem haben e-mails verräterische Kopfzeilen mit IP Nummern. Lassen wir es dabei bewenden, den Rest regelt Lycos.
Und hier die Mail, die mich am 13.10.2004 erreichte:
Date: Wed, 13 Oct 2004 22:41:37 +0200
From: xxxx_xx@web.de
To: xxxx@susannealbers.de
Subject: Anzeige wegen Onlinebetrug /
Sehr geehrte Frau Albers!
Von einem Bekannten bekam ich Ihre Internetadresse, da er wusste, dass ich gerne Seiten besuche, wo man Spiel und Spass findet.
Ich hatte sehr viel Freude auf ihrer schönen Homepage, aber !!
Mein Computer ist sehr gut gesichert mit einer Firewall und einem Antivirenprogramm, das jeden Tag geupdatet wird, also auf dem aktuellsten Stand ist.
Auch befindet sich vor meinen PC ein Router, dass ist das einzigste wo man sich noch sicher sein kann, dass keine Trojaner und Viren bzw. Hacker durchkommen. Nun musste ich aber leider feststellen, nachdem ich auf Ihrer Homepage war, dass sich auf jener Viren befinden, die man sich, beim normalen Ansehen einfängt.
Auch unter einen Spiel musste ich einen Virus entdecken. Zur Information:
Diese Viren habe ich mir sofort eingefangen.
Nach einer Information von einem bekannte Informatiker, machte dieser mich auf eventuelle Sicherheitslücken aufmerksam, da ich mir aber alle Tools und Patsches am Wochenenden von Mirosoft runter geladen habe, ist nach Aussage des Informatikers mein Rechner genügend geschützt, sei denn es veröffentlicht jemand, wie Sie, Videos und Spiele die schön mit Viren befallen sind. Toll, haben sie das gemacht.
Ich bestellte heute mir den Informatiker nach Hause und habe Ihn noch einmal alles genau gezeigt.
Mein Rechner hat durch diese Viren, die Sie bewusst oder unbewusst auf Ihre Homepage unter versteckten Videos und Spielen, lagern einen großen Sachschaden erlitten, so das Sie mit einer Geldstrafe und einer Anzeige nicht davon kommen werden.
Mein Anwalt wurde gleich mit eingeschaltet, der sich mit Onlinebetrug ect. bestens auskennt und da wir ihre genauen Daten haben mit Wohnsitz und Telefonnummer, habe ich auch bei der Polizei eine Anzeige gegen Sie erstattet.
Mein Anwalt und auch die Polizei, wird sich in den nächsten Tagen, bei Ihnen melden und Sie werden somit um eine Strafverfolgung, wegen Verstosses des Onlinegesetzes nicht davon kommen. Auch wenn Sie Ihre Festplatte jetzt löschen würden, haben wir genügend Beweismaterial in der Hand. Die gesamte Homepage von Ihnen haben wir hier gesichert.
Achtung:
Sollten Sie nicht, innerhalb der nächsten 24 Stunden ihre Homepage nicht gesperrt haben um nicht noch mehr User zu schädigen, sehen wir uns gezwungen die Denic ( admin c Herrn Markus Kaekenmeister sowie den Zonenverwalter Lycos Europe ) zu informieren und ihre geliehene Domäne sperren lassen. Das dazu noch mehr Kosten auf Sie zukommen werden, dürfte Ihnen klar sein.
Ullrich Dähnrich
Dr. Walter Mesendorfer / Anwaldskanzlei Hamburg / Bergedorf
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So, wie ich es mit dieser Veröffentlichung getan habe, kann man also auch reagieren, wenn man böse Mails bekommt.
Dietrich Bonhoeffer (1906-1945)
Schlag nicht zurück
Wenn jemand an dem Teppich zieht, auf dem du stehst und wenn man sieht,
dein sicherer Auftritt war nur Schein, und keiner fällt mehr darauf rein.
Wenn man dir deine Fehler nennt und kräftig gegen die Fassade rennt,
die du so kunstvoll aufgebaut. Wenn einer deine Schau durchschaut:
Schlag nicht zurück, lauf nicht davon, willst du denn bleiben, wie du bist
Es könnte sein, daß dir die Wahrheit heute nah, wie selten ist.
Frag nach dem Grund, warum dir einer seine Meinung sagen will
und ist es Liebe, dann hör zu und halte still.
Wenn man dir sagt, wie du so wirkst, und jemand ahnt, was du verbirgst,
Wenn dich dein Schweigen nicht mehr schützt und sich verteidigen nichts nützt,
du spöttisch fragst: bin ich so schlecht obwohl du weißt, er hat ja recht.
Wenn du erkennst, ich bin erkannt bin vor mir selber weggerannt.
Schlag nicht zurück, lauf nicht davon, wenn man dich ernsthaft kritisiert.
Es könnte sein, daß man es tut, damit man dich nicht ganz verliert.
Frag nach dem Grund, warum dir einer seine Meinung sagen will
und ist es Liebe, dann hör zu und halte still.
Und Jesus schaute Petrus an, kurz vorher noch der starke Mann
und fragte nur, hast du mich lieb, das wars, was noch zu fragen blieb
Zu einem echten Neuanfang, die Liebe brachte das in Gang
Wenn du dir wünscht, du selbst zu sein, laß dich mit ihm, der Wahrheit ein
Schlag nicht zurück, lauf nicht davon, wenn man dich ernsthaft kritisiert.
Es könnte sein, daß man es tut, damit man dich nicht ganz verliert.
Frag nach dem Grund, warum dir einer seine Meinung sagen will
"7,1 Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. 7,2 Denn nach welchem Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr meßt, wird euch zugemessen werden. 7,3 Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge? 7,4 Oder wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen?, und siehe, ein Balken ist in deinem Auge. 7,5 Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; danach sieh zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst."
1. Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.
2. Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiß an jedem neuen Tag.
3. Noch will das Alte unsere Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unseren aufgeschreckten Seelen
das Heil, für das du uns geschaffen hast.
4. Und reichst du uns den schweren Kelch den bittren,
des Leides, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus deiner guten und geliebten Hand.
5. Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
dann woll'n wir des Vergangenen gedenken,
und dann gehört dir unser Leben ganz.
6. Laß uns warm und hell die Kerzen heute flammen,
die du in unsre Dunkelheit gebracht.
Führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen!
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.
7. Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so laß uns hören jenen vollen Klang
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet:
all deiner Kinder hohen Lobgesang.
Worte: Dietrich Bonhoeffer Siegfried Fietz
Unsere Zeit in Gottes Händen - Glaubensbekenntnis
Ich glaube,
daß Gott aus allem,
auch aus dem Bösesten,
Gutes entstehen lassen kann und will.
Dazu braucht er Menschen,
die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
Ich glaube,
daß Gott uns in jeder Notlage
soviel Widerstandskraft geben will,
wie wir brauchen.
Aber
er gibt sie nicht im voraus,
damit wir uns nicht auf uns selbst,
sondern allein auf ihn verlassen.
In solchem Glauben
müßte alle Angst vor der Zukunft
überwunden sein.
Ich glaube,
daß auch unsere Fehler und Irrtümer
nicht vergeblich sind,
und daß es Gott nicht schwerer ist,
mit ihnen fertig zu werden,
als mit unseren vermeintlichen Guttaten.
Ich glaube,
daß Gott kein zeitloses Fatum ist,
sondern
daß er auf aufrichtige Gebete
und verantwortliche Taten
wartet und antwortet.
„Christen und Heiden“
Menschen gehen zu Gott in ihrer Not,
flehen um Hilfe, bitten um Glück und Brot,
um Errettung aus Krankheit, Schuld und Tod.
So tun sie alle, Christen und Heiden.
Menschen gehen zu Gott in Seiner Not,
finden ihn arm, geschmäht, ohne Obdach und Brot,
sehn ihn verschlungen von Sünde, Schwachheit und Tod.
Christen stehen bei Gott in Seinen Leiden.
Gott geht zu allen Menschen in ihrer Not,
sättigt den Leib und die Seele mit Seinem Brot,
stirbt für Christen und Heiden den Kreuzestod,
und vergibt ihnen beiden.
Morgengebet
Gott, zu dir rufe ich am frühen Morgen,
hilf mir beten und meine Gedanken sammeln.
Ich kann es nicht allein.
In mir ist es finster, aber bei dir ist Licht.
Ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht.
Ich bin kleinmütig, aber bei dir ist die Hilfe.
Ich bin unruhig, aber bei dir ist Frieden.
In mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist die Geduld.
Ich verstehe deine Wege nicht,
aber du weißt den Weg für mich.
Wer bin ich?
Wer bin ich? Sie sagen mir oft,
ich träte aus meiner Zelle
gelassen und heiter und fest
wie ein Gutsherr aus seinem Schloß.
Wer bin ich? Sie sagen mir oft,
ich spräche mit meinen Bewachern
frei und freundlich und klar,
als hätte ich zu gebieten.
Wer bin ich? Sie sagen mir auch,
ich trüge die Tage des Unglücks
gleichmütig, lächelnd und stolz,
wie einer, der Siegen gewohnt ist.
Bin ich das wirklich, was andere von mir sagen?
Oder bin ich nur das, was ich selbst von mir weiß?
Unruhig, sehnsüchtig, krank, wie ein Vogel im Käfig,
ringend nach Lebensatem, als würgte mir einer die Kehle,
hungernd nach Farben, nach Blumen, nach Vogelstimmen,
dürstend nach guten Worten, nach menschlicher Nähe,
zitternd vor Zorn über Willkür und kleinlichste Kränkung,
umgetrieben vom Warten auf große Dinge,
ohnmächtig bangend um Freunde in endloser Ferne,
müde und zu leer zum Beten, zum Denken, zum Schaffen,
matt und bereit, von allem Abschied zu nehmen?
Wer bin ich? Der oder jener?
Bin ich denn heute dieser und morgen ein anderer?
Bin ich beides zugleich? Vor Menschen ein Heuchler
und vor mir selbst ein verächtlich wehleidiger Schwächling?
Oder gleicht, was in mir noch ist, dem geschlagenen Heer,
das in Unordnung weicht vor schon gewonnenem Sieg?
Wer bin ich? Einsames Fragen treibt mit mir Spott.
Wer ich auch bin, Du kennst mich, Dein bin ich, o Gott!
Er wollte kein Heiliger werden. Er wollte vielmehr in der Fülle von Aufgaben, Fragen, Erfolgen und Misserfolgen, Erfahrungen und Ratlosigkeiten des Diesseits leben – und sich gerade so Gott ganz in die Arme werfen. Glauben und Lebenswirklichkeit gehörten für Dietrich Bonhoeffer unaufgebbar zusammen.
Bonhoeffer, der am 4. Februar 1906 in Breslau geboren wurde, war ein konsequenter Nachfolger Jesu Christi, der auch nicht die letzte Konsequenz seines Glaubens scheute: Am 9. April 1945 wurde Bonhoeffer im KZ Flossenbürg hingerichtet. Für ihn sei dieses Ende der Beginn des neuen Lebens, lauten seine letzten uns überlieferten Worte. Bonhoeffer war ein Zeuge der Freiheit, die aus dem Glauben kommt.
Kampf für und um den Glauben
Von Beginn kämpfte Bonhoeffer für und um seinen Glauben, um die Bedeutung der Christusnachfolge in einer immer religionsloseren Zeit. Im bürgerlichen Elternhaus wurde sein schon als Schuljunge gefasster Entschluss, Theologie zu studieren, mit Unverständnis aufgenommen. Das passe nicht zu einem Bonhoeffer, soll der Vater, selbst ein international anerkannter Professor für Psychiatrie und Leiter der Berliner Charité, gesagt haben. Doch der blonde, hoch gewachsene Junge setzte sich durch. Ein Überflieger war er, bereits mit 21 Jahren wurde er promoviert, mit 24 Jahren habilitierte er sich mit der Arbeit „Akt und Sein" in Berlin. Aber bei aller theologischer Scharfsinnigkeit - schon während seiner Studienzeit wurde ihm klar: Im philosophischen Nachdenken lässt sich Gott nicht finden, nur in der Kirche, in der Christus wirkt, finden wir Gott.
Die Kirche blieb ihm entscheidend wichtig, bis zu seinem Tod 1945. Er entwickelte sich zu einem Theologen und Christen, der die weltweite Kirche liebt, trotz ihrer Fehler und Unzulänglichkeiten. In seinem lebenslangen ökumenischen Engagement setzte sich Bonhoeffer für die weltweite Gemeinschaft der Kirche ein.
Konkrete Gestalt des Glaubens
In einem Studienaufenthalt in Rom 1924 beeindrucken ihn die Gottesdienste in Sankt Peter. Diese so offen gelebte Frömmigkeit war Bonhoeffer fremd. Für ihn kam dort zusammen, was er bisher als getrennt wahrgenommen hatte: Kirche und Glaube, Lehre und Leben. Er erlebt eine Frömmigkeit, die die Sinne nicht abschaltet oder abstößt. Und er lernt eine Kirche kennen, die universal ist und zugleich dem persönlichen Glauben eine verbindliche Ordnung und eine sichtbare Form gibt. Es faszinierte ihn, wie die Katholiken dem inneren Gefühl eine sichtbare Gestalt und der individuellen Vorstellung eine verbindliche Form geben. Solche Ansichten waren unter den protestantischen Theologen seiner Zeit dünn gesät. Das Thema Kirche lässt ich nicht mehr los. Wieder nach Berlin zurückgekehrt, nimmt er leidenschaftlichen Anteil an der unter Hochschultheologen entbrannten Kontroverse um die konkrete Gestalt des Glaubens: Genügt die frei schweifende wissenschaftliche Diskussion über die Bibel und den Sinn der Welt?
Bonhoeffer sorgte mit seiner theologischen Arbeit und mit seinem Lebenszeugnis dafür, dass die im liberalen Individualismus steckenden Protestanten die Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden und ihren eigenen Wert völlig neu entdecken konnten.
"Er zeigte den jungen Theologen, dass es nicht alleine das Fachwissen war, sondern der gemeinsam gelebte Glaube, der sich gegen die menschenverachtenden Ideologien der Nationalsozialisten und ihrer Gefolgsleute in den Kirchen behaupten konnte."
Während einer Reise nach England hatte Bonhoeffer mehrere Klöster und Kommunitäten besucht. Von ihnen versuchte er manches zu „importieren“. Im Predigerseminar der Bekennenden Kirche in Finkenwalde, wo er 1935 Direktor wurde, versuchte er klösterliches und kommunitäres Leben zu verwirklichen. Mit Morgen- und Abendgebeten sowie Meditations- und Schweigezeiten zeigte er den jungen Theologen, dass es nicht alleine das Fachwissen war, sondern der gemeinsam gelebte Glaube, der sich gegen die menschenverachtenden Ideologien der Nationalsozialisten und ihrer Gefolgsleute in den Kirchen behaupten konnte.
Nachfolge
Sein Wertlegen auf Bibellese, Meditation, Gebet, Beichte und Abendmahl waren für ihn Zeichen der persönlichen Nachfolge Jesu Christi. Sein Werk „Nachfolge“ ist das beste Zeugnis des „verinnerlichten“ Bonhoeffers. Nachfolge kostet etwas, so Bonhoeffer. Man müsse die Botschaft der Evangelien und deren Konsequenzen, wie etwa die Anweisungen der Bergpredigt, ernst nehmen. Glaube und ethische Tat dürften nicht zerrissen werden. Dabei ging es ihm zunächst nicht darum, dass Christen in politischer Hinsicht die Welt verändern könnten. Das von Bonhoeffer verkündete Ethos ist das Ethos der Gemeinde Jesu Christi. In einer im Argen liegenden Welt als von Christus geheiligte Gemeinde leben, darin bestehe die Nachfolge. Später wurden ihm aber die Folgen dieser Einstellung auch und gerade im diesseitigen Leben, in der wahrlich im Argen liegenden Welt, wichtig. Man könne nicht durch ein „heiliges Leben“ allein den Glauben lernen wollen. Es gelte, Zivilcourage zu entwickeln, eine Haltung und Handlung, die aus der Verantwortung des Christen erwachse.
Ethik
In dieser Einstellung erkannte Bonhoeffer, dass es in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus nicht nur um eine Auseinandersetzung auf kirchlicher Ebene gehen könne. Das Dritte Reich müsse politisch gestürzt werden, notfalls mit Gewalt. Darüber hinaus gelte es, die Zukunft nach dem Zusammenbruch denkend vorzubereiten. Diese Phase in Bonhoeffers Leben ist vor allem durch seine „Ethik“ bestimmt. Das Werk, an dem er über Jahre arbeitete, blieb unvollendet. Er schrieb in vier Schüben zwischen 1940 und 1942 daran. Was bedeutet Christus für die Welt? Gerade die Welt stehe unter dem Herrschaftsanspruch Christi. Es gehe keineswegs darum, die Welt zum Reich Gottes zu machen, aber sehr wohl darum, sie zu erhalten. Dafür seien Christen mit verantwortlich. Anfangs war Bonhoeffer noch als Pazifist von einem passiven Widerstand überzeugt. Nach und nach hegte er Sympathien für den Tyrannenmord, bis er in schließlich selbst gut hieß. Bonhoeffer hielt es für richtiger, schuldig zu werden, wenn dadurch Menschenleben gerettet werden könnten. Er beteiligte sich an Attentatsplänen und knüpfte Kontakte im Ausland. Schließlich wurden seine Aktivitäten entdeckt, er wurde verhaftet.
"Es ist eine Theologie aus dem Dunkel, ein in der Nacht gewachsener Glaube, ein trotzig-vertrauensvolles Gespräch mit einem sich verbergenden Gott, während scheinbar nur der Teufel zuhört und der Tod vor der Zellentür lauert."
Was von Bonhoeffers Theologie die Zeit überdauert hat, entstand nicht am antiken Schreibtischmobiliar einer gepflegten Professorenwohnung, sondern in einer zwei mal drei Meter großen Einzelzelle des Gefängnisses Berlin-Tegel. Im Gefängnis war er allem ausgesetzt, was Menschen in einer Zelle erleben: Einsamkeit, Sehnsucht, Angst, Sinnlosigkeit und Depression. Doch seine aus dem Gefängnis geschmuggelten Briefe zeigen, dass es ihm gelang, die Zeit sinnvoll zu nutzen. Er las viel und begann ein Drama und einen Roman zu schreiben. Gelassen, voller Hoffnung ergab er sich seinem Schicksal, gehängt zu werden. Für viele seiner Mitgefangenen war er ein Vorbild, er zeigte ihnen einen Weg, mit ihrer Situationen zurecht zu kommen. Und er schreibt viel Theologisches. Es ist eine Theologie aus dem Dunkel, ein in der Nacht gewachsener Glaube, ein trotzig-vertrauensvolles Gespräch mit einem sich verbergenden Gott, während scheinbar nur der Teufel zuhört und der Tod vor der Zellentür lauert. Das Schweigen Gottes ist für ihn zu einer beklemmenden Erfahrung geworden. Eine Erfahrung, die die meisten Christen teilen. Zu glauben scheint riskant und schwer, ja manchmal unmöglich – und man vergisst gern, dass es Glauben ohne Risiko nicht gibt.
Bonhoeffers bleibende Anziehungskraft liegt wohl darin, dass er den Glauben in einer solchen Grenzsituation gelebt hat. Gelebt – nicht nur gepredigt. Was er schreibt und vorträgt, steht immer in engem Zusammenhang mit seiner Biographie. Sein Glaube beeindruckt durch seine Klarheit und Konsequenz. Es ist nach wie bewundernswert, mit welcher Intensität und Geradlinigkeit sich sein Glaube in diesem kurzen Leben vollzog. Die Folgerungen seiner Gedanken zur Nachfolge haben bis heute Modellcharakter für die Zukunft des Christseins.
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