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Venus. Mein Sohn Amor, sieh einmal was du für Händel anstellst! Ich spreche nicht von dem, was du die Menschen auf der Erde gegen sich selbst und gegen andere zu begehen verleitest, sondern bloß von dem was im Himmel vorgeht, wo du Jupitern zu allem machst was dir einfällt, Lunen auf die Erde herabziehest, und Schuld bist daß der Sonnengott sich so oft bey Klymenen1) verspätet und seinen Lauf anzutreten vergißt. An mir, deiner leiblichen Mutter, glaubst du dich vollends gar nicht versündigen zu können. Aber daß du, kleiner Tollkopf, sogar die gute Rhea2), die schon eine alte Frau und so vieler Götter Mutter ist, dahin gebracht hast, sich mit solcher Wuth in diesen Phrygischen Knaben3) zu verlieben, das ist zu arg. Denn sie ist ja ordentlich rasend, spannt Löwen vor ihren Wagen, schwärmt mit ihren Korybanten, die sie eben so rasend gemacht hat als sie selbst ist, auf dem ganzen Ida herum, und heult um ihren Attis; und von ihren Korybanten4) schneidet sich der eine Löcher in die Arme, ein anderer läuft mit fliegenden Haaren im Gebürge herum, ein dritter bläßt in ein Horn, noch ein andrer schlägt auf eine Trommel oder macht ein Getöse mit zusammengeschlagenen Blechen; kurz, der ganze Ida ist in Aufruhr und fanatischer Wuth. Bey solchen Umständen befürchte ich - denn was muß die Unglückliche, die dich zum Unheil der Welt gebohren hat, nicht immer befürchten? - daß Rhea, in einem Anfall von Raserey, oder sollte ich nicht vielmehr sagen, wenn sie noch soviel Besonnenheit hat, ihren Korybanten befehlen könnte, dich zu greiffen und in Stücken zu zerreissen, oder ihren Löwen vorzuwerfen. Wahrlich davor bist du keinen Augenblick sicher!
Amor. Beruhige dich liebe Mutter, die Löwen werden mir nichts thun; wir sind schon ganz gute Freunde; sie lassen mich willig auf ihren Rücken steigen und sich am Zügel von mir führen, wohin ich will5): sie liebkosen mir sogar und lecken mir die Hand, wenn ich sie ihnen in den Rachen stecke, ohne Schaden. Was aber die alte Rhea betrifft, wo sollte sie die Zeit hernehmen sich um mich zu bekümmern, da sie so ganz in ihrem Attis lebt? - Im übrigen, wenn ich euch auf das Schöne aufmerksam mache, was thu' ich daran so unrechtes? Laßt ihr euch davon hinreissen, so ist das eure Sache; was gebt ihr mir die Schuld? Oder möchtest du etwa, Mutter, von deiner Liebe zum Kriegsgott geheilt seyn, oder ihn von seiner Leidenschaft für dich geheilt sehen?
Venus. Du bist ein abscheulicher Junge, es ist gar kein Auskommen mit dir. Es kommt aber gewiß noch eine Zeit, wo du an meine Warnungen denken wirst.
Ein herzlicher Dank an Volker für die Übersendung der Ursprungsdatei.
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