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Vulcan. Wozu begehrst du meiner Dienste, Jupiter? Ich bringe dir, wie du befohlen hast, eine so scharfe Axt mit, daß ich Steine auf Einem Hieb damit durchhauen wollte.
Jupiter. Sehr wohl, Vulcan: so haue mir nur gleich den Kopf entzwey.
Vulcan. Du willst mich probieren ob es in dem meinigen noch richtig sey? Sprich im Ernst und sage mir was ich thun soll.
Jupiter. Mir den Hirnschädel aufspalten, sag ich dir; gehorche, oder du wirst mich böse machen. Es wäre nicht zum erstenmale. Laß es also nicht darauf ankommen, haue aus allen Kräften zu und zaudere nicht länger. Denn ich kann die Wehen nicht länger ausstehen, die mir das Gehirn zerreissen1).
Vulcan. Siehe zu, Jupiter, daß wir kein Unheil anrichten! Die Axt ist scharf; sie wird dir, wenn hier was zu gebähren ist, keine so sanfte Hebammendienste thun wie Lucina.
Jupiter. Haue nur herzhaft zu; ich weiß daß es mir wohl bekommen wird.
Vulcan. Ich gehorche, so schwer es mich auch ankommt; denn was will einer machen wenn du befiehlst? Er - haut Jupitern den Kopf auf. Ha! was ist das? ein Mädchen in vollständiger Rüstung! Nun wundert es mich nicht länger, daß du so greuliches Kopfweh hattest, und eine Zeit her so böser Laune warst! Es ist kein Spaß, eine so große Prinzessin, und von Fuß auf gewaffnet, unter der Hirnhaut auszubrüten! - Wie? Sie tanzt schon den Waffentanz ohne ihn gelernt zu haben? Wie sie sich dreht und aufhüpft und den Schild schüttelt und den Speer schwingt, und von ihrer eigenen Gottheit zusehends immer stärker begeistert wird! Aber das vornehmste ist, daß sie so schön, und in so wenig Augenblicken schon mannbar geworden ist. Sie hat zwar blaugrünlichte Katzenaugen aber zum Helme steht es ihr nicht übel. Ich bitte dich, Jupiter, laß meinen Hebammenlohn seyn, gieb sie mir zur Gemahlin!
Jupiter. Du verlangst was unmögliches, Vulcan! Sie will ewig Jungfer bleiben. Ich für meinen Theil wollte dir nicht entgegen seyn.
Vulcan. Das ist alles was ich will; fürs übrige laß mich sorgen; ich will schon mit ihr fertig werden.
Jupiter weggehend. Wenn dirs so leicht scheint, so mache was du kannst; ich weiß aber, daß du nicht viel Freude davon haben wirst2).
Ein herzlicher Dank an Volker für die Übersendung der Ursprungsdatei.
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