Das ist der Dom von Florenz. Heute ist dieser Dom die viertgrößte Kirche der Christenheit. Die Kuppel hat einen Durchmesser von 45 m und eine Höhe von ca. 100 m. Besonders schön wirkt der Dom, wenn du von weitem auf die Stadt blickst, und alle Gebäude der Innenstadt eher klein wirken und die Kuppel so unglaublich hoch hinaus ragt. Filippo Brunelleschi hat ihn zwar nicht allein gebaut, aber den entscheidenden Teil, wie zum Beispiel die Kuppelüberwölbung des Chorraumes dazu beigetragen. Die Kuppel wurde im Jahre 1420 begonnen und 1472 fertiggestellt.
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Nun mag zwar der Dom mitten im Zentrum von Florenz liegen und eine, für damalige Zeiten, extrem schwierige und komplizierte Konstruktion gewesen sein, aber das Wort "zentral" im Rätsel spielt noch eine völlig andere und viel wichtigere Rolle. Brunelleschi gilt als der Erfinder der Zentralperspektive. Das bedeutet, er hat die erste korrekte Zentralperspektive konstruiert.
In einem weiteren Rätsel zur Perspektive gehe ich genauer darauf ein, was die Perspektive bei Dürer für die Darstellung von Personen bedeutete. Hier geht es in erster Linie um die präzise Darstellung einer räumlichen Situation vor allem in der Architektur. Vor Brunelleschi erschienen die Räume in Gemälden eher als zu lang bzw. zu kurz, auf jeden Fall erkannte man deutlich, das da etwas nicht stimmen konnte. Du siehst jetzt zwei Beispiele die zeigen, wie ohne Zentralperspektive gemalt wurde. Zunächst von den Meistern von Hohenfurth von 1350. Die Darstellung zeigt, wie sich ein Bild dem Betrachter irgendwie schief und falsch darstellt. Maria und das Kind waren wichtig und wurden groß gemalt. Die beiden Personen am vorderen Bildrand müßten größer sein, weil sie näher zum Betrachter stehen. Dementsprechend müßten die Tiere viel kleiner sein:
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Und als zweites Beispiel das Februarblatt der Gebrüder Limbourg von 1412-16:
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Eine richtige Zentralperspektive erkennst du daran, daß alle horizontalen Linien in einem Bild auf einen Punkt zulaufen. Weiterhin erkennst du das, was man Horizont nennt. Dazu noch einmal als Beispiel die Schlüsselübergabe von Perugino und Leonardos Abendmahl. Bei Perugino ist der Fluchtpunkt in der Mitte der Tür:
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Bei Leonardos Abendmahl ist die Stirn von Christus der Fluchtpunkt:
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Masaccio (1402-28) ist der erste Künstler, der die Zentralperspektive in Form eines Wandfreskos umgesetzt hat. Sein Fresko von 1427-28 mit dem Namen "Trinität" (667 x 317 cm) ist in St. Maria Novella in Florenz zu sehen. Es ist das erste genau berechnete Gemälde nach Brunelleschis Entdeckung der Perspektive.
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