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Stasiopfer vergibt Täter

Anita stand am Gartenzaun, ihr Blick auf Karl gerichtet, der gerade dabei war, seinen Garten zu pflegen. Sie hatte schon seit Jahren gewusst, wer er wirklich war, und jetzt, da er in direkter Nachbarschaft wohnte, konnte sie es nicht länger ertragen, die Wahrheit zu verschweigen.

Anita, ihre Stimme voller Vorwurf, sprach schließlich: “So, so, da haben Sie sich also von Ihrem schmutzigen Stasiverdienst nun doch endlich ein Haus gekauft, an dessen Wänden jetzt Blut klebt.”

Karl ließ den Rechen sinken, sein Gesicht verriet, dass er erkannte, wer vor ihm stand. Ein beklemmendes Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus. Schließlich seufzte er schwer und sah Anita tief in die Augen.

“Anita, es tut mir so leid. Ich kann die Vergangenheit nicht ungeschehen machen, aber ich bereue zutiefst, was ich getan habe. Es war eine schreckliche Zeit, und ich war Teil davon. Ich weiß, dass das keine Entschuldigung ist, aber ich möchte wirklich, dass Sie wissen, wie leid es mir tut.”

Anita zögerte einen Moment, bevor sie antwortete: “Es hat mich jahrelang verfolgt, Karl. Ihre Worte und Ihre Taten. Ich habe mich gefragt, ob ich jemals die Möglichkeit haben würde, Ihnen ins Gesicht zu sagen, wie viel Schmerz Sie mir zugefügt haben.”

Karl senkte den Blick zu Boden. “Ich verstehe das, Anita. Ich kann mir kaum vorstellen, wie es gewesen sein muss, in Ihrer Haut zu stecken. Aber ich habe mich verändert, wirklich. Ich habe lange darüber nachgedacht und versucht, mein Leben in Ordnung zu bringen. Das hier, dieses Haus, ist ein Teil davon. Aber das Wichtigste ist, dass ich mich ändern wollte, und ich möchte wirklich, dass Sie mir verzeihen.”

Anita betrachtete Karl eine Weile schweigend, bevor sie langsam nickte. “Ich kann nicht sagen, dass ich alles vergessen kann, aber ich sehe, dass Sie aufrichtig bereuen. Es hat lange gedauert, aber ich denke, es ist an der Zeit, diesen alten Schmerz loszulassen. Ich vergebe Ihnen, Karl.”

Karl atmete erleichtert auf und ein Lächeln der Dankbarkeit erschien auf seinem Gesicht. “Danke, Anita. Das bedeutet die Welt für mich. Ich werde mein Bestes tun, um es wiedergutzumachen.”

Die beiden Nachbarn, die einst durch eine schmerzhafte Vergangenheit getrennt waren, begannen, sich langsam wieder anzunähern. Es würde Zeit brauchen, um das Vertrauen wiederherzustellen, aber vielleicht, nur vielleicht, konnten sie gemeinsam Frieden finden und die Geister der Vergangenheit endgültig hinter sich lassen.

Kommse frisch vonne Polizeischule..

kommse frisch vonne polizeischule, denkst, in berlin haste es nur mit bekloppten chaoten zu tun… und dann? musse nach neukölln zum kiehlufer 125, weil Susanne Albers mit adobe photoshop beta n bild gebaut hat, und euch erzählt: hey liebe polizei, kommt schnell, im hinterhof issn löwe und versperrt unsere mülltonnen:

Bettina ist gestorben

Ich bin geschockt und unendlich traurig…

Bettina ist um 4:51 Uhr am 27. Dezember 2022,

also gestern auf der Intensivstation an einer Blutvergiftung und Multiorganversagen gestorben.

Liebste Bettina, ich werde Dich immer lieben.

Danke für die letzten 16 wundervollen und bewegten Jahre.

Deine Susanne.

Bettina Werner, *26.08.1964 in Hamburg, +27.12.2022 in Berlin

Im rechtlosen Raum 

Im rechtlosen Raum
Station 84
Psychiatrie, Vivantes Klinikum Neukölln

Vorwort
Natürlich sind nicht alle Pflegekräfte und Ärzte so „böse und lieblos“, wie ich im folgenden beschreibe, aber das folgende habe ich erlebt und das ist das kranke Gesundheitssystem in diesem unserem Lande. Man könnte natürlich trefflich darüber streiten, ob es nur das Gesundheitssystem ist. Vielleicht läuft dann doch bei uns mehr als das, was ich beschreibe schief.

Start:

Ich, Susanne Albers aus Berlin, 57 Jahre alt, habe folgendes erlebt:

Am 4. Dezember 2022 legte ich mich morgens früh um 6:00 Uhr nackt auf unsere Wiese unter den Ahornbaum im Hinterhof am Kiehlufer.

Meine Beweggründe, dafür lasse ich erst mal weg.

Meine Freundin Bettina Werner, 58 Jahre alt, kam hinter mir her und stellte sich besorgt auf den Laubengang.
Sie rief mir zu: „ Susanne, steh auf, es ist kalt“.
Ich antwortete: „erst wenn du sagst, dass ich Gott bin“.
„ nein, du bist nicht Gott, du bist Susanne“ sagte Bettina.
Darauf antwortete ich „dann steh ich auch nicht auf“
Dieses Spiel wiederholt sich ein, zweimal.
Bettina war sehr besorgt um mich. Schließlich war es kalt und so rief sie die Feuerwehr.
Ich lag immer noch nackt im Hinterhof, da traf die Feuerwehr ein.
Soweit ich mich erinnere, waren es drei Feuerwehrleute. Sie ließen sich von Bettina schildern, was geschehen war. Dann kamen sie zu mir.
Ein Feuerwehrmann sagte: „Frau Albers, nun stehen sie doch auf, es ist kalt“
Nein, sagte ich erst wenn Bettina sagt, dass ich Gott bin
Ein anderer Feuerwehrmann hatte eine goldene Alufolie und wollte sie unter mich legen. Damit war ich nicht einverstanden und legt mich wieder daneben.
Schließlich kam noch die Polizei.
Der Feuerwehrmann wurde nervös, „meine Güte, es ist kalt, es ist Dezember stehen sie endlich auf.“
Ich bin passiv und still liegen geblieben und sagte: „ Wenn Bettina sagt, dass ich Gott bin, stehe ich sofort auf.“
Dann zerrten alle drei Feuerwehrleute schmerzhaft an mir herum und deckten mich mit der Alufolie zu. Das wollte ich nicht Ich nahm die Alufolie von meinem Körper.
Dann sagte ich: „ Bettina, dann bist du Gott, wenn du sagst, dass du Gott bist stehe ich auf“
Bettina rief: „nein, ich bin nicht Gott ich bin Bettina und du bist Susanne“.
Ich rief zu Bettina: „Okay, dann bist du der Teufel und ich bin die Ausgeburt der Hölle. Ich kann mich auch ganz klein machen. Ist dir das recht?“
Nein, rief Bettina, du bist Susanne und ich bin Bettina.
Die Gesamtsituation war total angespannt die Feuerwehrleute wurden nervös. Wieder sagten sie, Frau Albers stehen sie endlich auf sie können hier nicht liegen.
Bettina erzählte, dass ich 2009 eine Psychose hatte, sie Angst um mich hat, dass ich mir wieder die Hand abschneiden würde und dass jetzt wieder etwas passieren würde.
Ich blieb stur und blieb liegen.
Einer der Feuerwehrleute sagte, so geht es nicht, wir nehmen sie jetzt mit.
Die Feuerwehrleute breiten wieder die goldene Alufolie aus und dann ging’s los : sie zogen, und sie zerrten an meinen Händen, Armen, Beinen und Füßen, ein Polizist fesselte mir die Hände mit Handschellen auf dem Rücken, deckten mich mit Alu Folie ab. Ich hatte starke Schmerzen und Schürfwunden, Ich schrie ohne Ende. Nach einigen weiteren dramatischen Minuten hatten sie mich in den Notarztwagen gelegt.

Bettina blieb besorgt zurück.

Ich fasse also kurz zusammen: „Im Deutschland 2022 ist es im Dezember verboten, sich morgens um 6:00 Uhr nackt und absolut passiv in den Hinterhof zu legen. Wenn man das tut, wird man von der Feuerwehr und Polizei abgeholt und in die Psychiatrie gebracht.“

Da ich im Stadtteil Berlin Neukölln wohne, ist für mich das Vivantes Klinikum Neukölln zuständig.
Ich lag im Feuerwehrwagen, Hände auf den Rücken gefesselt, fixiert und zitterte wie Espenlaub.
Nach etwa 15 Minuten Fahrt trafen wir ein.
Das Feuerwehrauto hielt auf der Rampe, die Feuerwehrleute, stiegen aus, öffneten die Hecktüren und wuchten, die Trage, auf der ich lag aus dem Auto heraus.
Dann schob man mich stark ruckelnd in die Notaufnahme.
Dort angekommen, fanden sich sofort einige Pfleger und Ärzte an meiner Trage. Es herrscht große Aufregung.
Die Feuerwehrleute schilderten ihre Sicht der Dinge der Ärztin und man schob meine Trage weiter in den Raum hinein.

Grundsätzlich war ich völlig passiv und schuldlos in dieses Schlamassel hinein geraten. Ich hatte niemandem etwas getan. Ich hatte nur nackt auf der Wiese gelegen, und jetzt liege ich gefesselt auf einer Trage in der Notaufnahme.

Ich blieb dabei. Ich war die Liebe. Ich war Gott, mein Dauerhelfer ist Lucy. Lucy war meine Cocker Spaniel Hündin, und für mich ist sie so etwas wie der heilige Geist. Jetzt gibt es Lucy nicht mehr, weil sie gestorben ist aber dafür gibt es unsere Katze Laura. Laura nimmt jetzt Lucys Stellung ein.

Immer wenn ich in Not bin, dann habe ich einen Trick ersonnen, mit dem ich mir helfen kann. Auf meiner Homepage gibt es ein Lied von Carole King. Es heißt you’ve Got a Friend. Sobald man mir dieses Lied vor spielt, wird alles gut. Und ganz klar musste etwas passieren. Ich war in höchster Not.
Und so geschah es auch. Plötzlich stand ein Pfleger namens Mohammed neben meiner trage. Er war ganz lieb, streichelte über meine Wange und sagte: Susanne alles wird gut.

Meine gefesselten Hände auf dem Rücken schmerzten unendlich doll. Ich war schmutzig, vom zerren im Hinterhof und eine Ärztin kam und sprach mich forsch an. Daran kann ich mich nicht mehr so gut erinnern. Dafür weiß ich aber sehr genau, was ich getan habe.

Ich zitterte und stotterte und sagte, ich bin die Liebe. Ich sende Ihnen ganz viel Liebe. Dann sagte ich noch, man solle meine Homepage öffnen und Carole Kings Lied abspielen. Und ich fing an Weihnachtslieder zu singen.

Irgendwann wurden dann die Handschellen auf meinem Rücken gelöst.

Die nächsten Stunden war ich so platt, dass ich mich bewusst kaum an etwas erinnern kann.

Als mein Bewusstsein wieder einsetzte, erwachte ich in einem Krankenhaus Zimmer. Ich war weder gewaschen, noch von all den Schmutz, den ich von der Wiese mitgebracht hatte, befreit worden.

Draußen auf dem Flur erspähte ich andere Patienten und Pflegekräfte.

Für mich war sonnenklar. Ich bin die Liebe. Die Liebe ist nicht käuflich. Sie sendet Liebe, und sie kann auf keinen Fall etwas Böses tun. Doch genau damit bekam ich es, hier auf dieser Station zu tun.

Ich bin sehr spirituell und hellfühlig und kann weiße Magie von schwarzer Magie unterscheiden. Ich merke sehr genau, welche Personen vor meinem Zimmer vorbei liefen.

Im Nachhineiein erzählte mir ein Pfleger, dass mein Blutdruck unentwegt bei etwa 250/130 lag, und man sich sorgte, ich bekäme einen Schlaganfall. Ich wurde dann mehrfach gefragt, wie es mir geht. Ich antwortete jedesmal: “es geht mir sehr gut“ und sendete weiter Liebe.

Und ich fing einfach an jedes Mal, wenn eine Person an meinem Zimmer vorbei lief, Liebe zu senden. Die Tür stand offen, ich sagte immer wieder Ich sende ganz viel Liebe. Ich sende ganz viel Liebe. Und ich sang Weihnachtslieder. So ging das locker, stundenlang.
Die so genannten Schwarzmagier, die ich identifizierte, warfen mir zunächst böse Blicke zu. Später, trauen Sie sich nicht an meiner Tür vorbei, beschimpften mich und warfen mir Flüche an den Kopf. Ich stand auf und trat kurz in den Flur. Auch dort, sagte ich, ich sende Liebe, ich sende Liebe. Diese so genannten Schwarzmagier waren zwei Frauen, die immer miteinander und nebeneinander liefen und zwei einzelne Männer.

Schließlich erklärte ich mich; ich sei die Liebe, und die Liebe ist das größte, was es gibt, und sei immer viel, viel stärker als aller Hass und jedes Böse, was es geben könnte. Und ich sagte, weil ich die Liebe jetzt da sei, würde es nichts Böses mehr geben. Schließlich betonte ich noch, dass ich weder provozierbar noch käuflich sei, und mich auf keinen Fall durch ein Wunder beweisen würde.

Damit gingen die Provokationen los. Es begannen Schreiereien, Streitereien, Türen schlugen, schränke knallten. Und jedes Mal rief ich in die entsprechende Richtung. Ich sende liebe ich sende liebe, ich bin stärker als alles böse und jeder Hass.
Und dann legte ich mich wieder auf mein Bett, und sang lauthals Weihnachtslieder.

Dann soll es noch eine schwere Rangelei mit meiner Beteiligung gegeben haben. Ich soll auf die beiden von mir so bezeichneten schwarz magischen Hexen losgegangen sein, soll Ihnen die Haare rausgerissen haben und sie geschlagen haben leider kann ich mich daran nicht erinnern.

Ich sendete weiter Liebe und sang Weihnachtslieder.

Und weil mein Liebe senden und Weihnachtslieder singen, so unglaublich gefährlich ist, wurde ich per richterlichem Beschluss gemäss PsychKG bis zum 20. Dezember 2022 hier untergebracht.

Mittlerweile hatte ich erfahren, dass ich in der Psychiatrie in Pavillon 2 auf Station 84 lag.
Bevor ich jetzt alle kleinen Einzelheiten schildere, möchte ich einmal den Stationsalltag beschreiben:

Um 8:00 Uhr gibt’s Frühstück auf dem Tablett, das man sich vom Wagen holen muss. Danach muss man sich anstellen, um seine Medikamente zu nehmen. Es ist selbstverständlich nicht klar, dass man wirklich seine eigenen Medikamente mit aut idem Original bekommt. Deshalb muss man immer darauf achten, welche Tabletten dort in den Schächtelchen drin sind. Um 12:00 Uhr gibt es Mittagessen, um 15 Uhr gibt es Kaffee (selbstverständlich koffeinfrei) und um 18:00 Uhr gibt es Abendessen
Montags ist Zimmer Visite durch die Stationsärztin. Dienstags und Donnerstags ist Oberarzt Visite, wo man in einen Raum gerufen wird, wo dann der Oberarzt die Stationsärztin, die Pfleger und eine Dame vom Sozialdienst sitzt.
Ob sich jemand wäscht oder ob das Bett eventuell dreckig ist, interessiert die Pflegekräfte einen Scheißdreck. Die Putzfrau wischt nur einmal im Kreis, in den Duschen herrscht Schimmelbefall.

Ich bin jetzt den 13. Tag hier, und nun beschreibe ich, wie für uns Patienten der Stationsalltag läuft.

Zunächst einmal sei erwähnt, dass ich in all den 13 Tagen keine neue Bettwäsche erhalten habe und auch mit einer replantierten Hand nicht in der Lage bin mein Bett neu zu beziehen. Wenn ich darauf das Pflegepersonal anspreche, wird kommentarlos nicht reagiert.

Positiv erwähne ich, dass man mir wenigstens die Butter aufs Brötchen geschmiert hat.

Eine Patientin habe ich noch nie in anderen Klamotten gesehen. Sie trägt Tag und Nacht eine dicke Jacke Silikonhandschuhe eine Kapuze, und sie sitzt in oder vor ihrem Zimmer auf dem Flur und redet und krakeelt lauthals Tag und Nacht. Sie ruft sehr oft bei den unterschiedlichsten Polizeidienststellen Berlins an und beschwert sich über alles mögliche. Da wir hier im Altbau sind, kann man das auch bei geschlossenen Türen und trotz Kopfhörer überall hören. Tag und Nacht hat sie ihr Handy in der Hand redet, hört Musik telefoniert, singt mit.

Eine andere sehr viele ältere Patientin hat ihr Zimmer am Ende des Flurs und geht etwa 30-40 mal pro Tag den Flur entlang bis zur Kanzel des Pflegepersonals, dann biegt sie links ab und steuert Richtung Raucherraum. Im Raucherraum schnorrt sie eine Zigarette, lässt sich die Zigarette anzünden, zieht einmal daran und macht die Zigarette dann aus. Dann verlässt sie wieder den Raucherraum, geht an der Kanzel vorbei Richtung ihres Zimmers, setzt sich aufs Bett, wartet einen kleinen Moment und dann geht sie wieder los und dann geschieht das selbe Spiel von neuem.

Ein weiterer Patient konnte mein Liebe senden, nicht ertragen und hat sich ein Bettbezug über den Kopf gezogen, bedrohte mich mit einem laufenden Fön und veranstalte vor meinem Zimmer ein schwarz magischen Tanz.

Eine weitere Patientin lebt im betreuten Wohnen. Ihr wurde zum 31. Dezember die Wohnung gekündigt es sei denn, sie geht in die Psychiatrie und lässt sich für verrückt erklären. Sie wird unter Androhung von Obdachlosigkeit dazu gezwungen, Neuroleptika zu schlucken, einer der Pfleger sagte ihr, es hätte schwere Konsequenzen, wenn sie die Tabletten nicht nehmen würde.

Gerade kommt ein älterer Herr den Flur entlang und fragt mich und meine Zimmernachbarin, wie er hier raus kommt und was er dafür bezahlen muss.

Noch eine weitere ältere Patientin geht den ganzen Tag lang in alle Toiletten und Duschen holt sich die Papierhandtücher aus den Fächern und verstopft damit die Toiletten und Waschbecken.

Eine weitere etwa 18-jährige Patientin hat Freigang, möchte aber nicht mehr leben und legt sich so ungefähr dreimal pro Tag auf die Straße wird von der Polizei einkassiert und wieder auf unsere Station zurückgebracht.

Für Ablenkung, sorgt der Raucherraum. Ein Patient mit gelben Fingernägeln und grünen Fußnägel läuft dort gerne im Kreis wichst unter seiner Schlafanzughose an seinem Penis und ich warte nur darauf, bis er mir seinen Erguss ins Gesicht spritzt.

Gerade sitze ich wieder im Raucherraum, dort erzählt mir ein anderer Patient, dass ein Opa auf unserer Station eingezogen sei, der an der Pflegekräfte Kanzel ewig lang gefragt hat, wo man hier Hosenträger kaufen kann.

Eine weitere etwa 70-jährige Patientin hat den Tag und Nacht Rhythmus vergessen und tanzt und singt gern des Nachts über den Flur. Sie singt übrigens sehr hübsch nur leider kann man da nicht mehr schlafen.

Im Raucherraum passiert sowieso unglaubliches. Gestern saß dort ein Patient und redete und redete und redete einfach nur vor sich hin. Dann kam ein zweiter Patient hinzu der davon so genervt war, dass auch er anfing zu reden und zu reden und zu reden, allerdings in Englisch. Ich saß auch im Raucherraum man kann sich überhaupt nicht vorstellen, wie unglaublich entspannend es ist, dort eine Zigarette zu rauchen.

Da ich ja keine Ahnung hatte, wie die Stationszimmer Visite abläuft fragte ich eine Schwester. Die Schwester sagte, es geht immer rechts herum. Die fangen Zimmer eins an bis unten zum Flur und gehen dann auf der linken Seite wieder zurück. Ich bin in Zimmer vier, aber es ist klar, diese Station baut auf Provokation. Unser Zimmer Nummer vier wurde übersprungen und es ging dann einfach Nummer fünf weiter. Ich und meine Zimmernachbarin sollten provoziert werden, einen Affenaufstand zu machen, damit wir endlich an der Reihe waren. Und wenn wir diesen Affenaufstand dann machen, dann wird natürlich unser Aufenthalt per richterlichem Beschluss verlängert. Es soll ja Spaß machen.

Diese ganze Provokationsgeschichte gehört eigentlich in einen extra Abschnitt, denn darauf baut das Stationsgeschehen auf. Nehmen wir nur einmal das Beispiel der Toiletten: Logo. Wenn eine Patientin täglich stundenlang über den Flur marschiert und alle Abflüsse verstopft, ist es logisch, dass sich alle anderen Patienten darüber aufregen, wenn sie nicht pinkeln oder kacken können. Selbstverständlich geht man dann zum Pflegepersonal und beschwert sich darüber, was macht das Pflegepersonal? Es tut so, als hätte es das nicht gehört.

Am vergangenen Mittwoch bin ich morgens um sieben aufgewacht hab mir meine Zigaretten geschnappt und bin auf den Flur gegangen. Was hab ich gesehen? Der ganze Flur stand unter Wasser, eine Schwester und eine Patientin wischten das Wasser mit einem Schieber weg.

Und ich könnte noch Unmengen weiteres schreiben.

Zum Beispiel über die Angst der Patienten vor der Macht der Ärzte.

Meine persönliche Situation verhält sich nun aber der Gestalt, dass, wenn ich auch nur den kleinsten Fehler mache, sich mein Aufenthalt hier verlängert, weil die Ärzte und Pflegekräfte am längeren Hebel sitzen.

Und schliesslich hab ich in meiner Not auch mal bei der Polizei und dem Berliner Krisendienst angerufen und um Hilfe gebeten. Die ganz klare Antwort lautete: “Frau Albers ab Freitag 15:00 Uhr ist kein Richter mehr da; Sie müssen das bis Montag ertragen.“

Ich habe also absolut Null Rechte.

Ich bin wegen der Schlaflosigkeit und diesem Dauerstress, dem wir alle ausgeliefert sind, derart angefressen und sauer, dass ich das nicht mehr in Worte fassen kann.
Natürlich bin ich auch nicht blöd. Ich gehe weiter über die Station und sende Liebe und ab und an singe ich noch ein kleines Weihnachtslied.

Man könnte auch nochmal zurück denken. Was wäre gewesen, wenn Bettina gesagt hätte: Susanne du bist Gott. Möglicherweise wäre ich einfach aufgestanden, wieder zurück in die Wohnung gegangen. Aber wer weiß das schon?

Ja ich kann Bettina gut verstehen, für sie war es genau wie für mich purer Stress; nur was ist jetzt wenn ich am Dienstag meinen letzten Tag habe und am aller liebsten um 0:01 Uhr die Station verlassen möchte dann komme ich wieder zu Bettina wenn dann wieder irgendetwas ist? Wird sie mich wieder in die Psychiatrie einweisen lassen, nachdem sie mitgekriegt hat, was hier so läuft?

Nicht Ich, sondern Bettina ist am Arsch. Und so ist es jeder Angehörige der Angst um sein Familienmitglied hat und wegen ihr oder ihm die Feuerwehr ruft.

Ach so, und das allerbeste kommt noch: am 20. Dezember um 23:59 Uhr läuft mein richterlicher Beschluss aus. Ich hab mit einem Anwalt telefoniert. Er sagt ich könnte dann eigentlich um 0:01 Uhr am 21. Dezember gehen. Nun habe ich aber hier auf der Station erfahren, dass man erst am Folgetag um 15:00 Uhr gehen darf. Für mich ist das pure Willkür und ich gehe sogar noch einen Schritt weiter. Das ist Macht in falschen Händen.

Gerade gestern war hier eine Patientin, die auf gepackten Sachen um 15:00 Uhr saß und eigentlich raus durfte und raus wollte; und was war? Sie durfte nicht, sie musste hier bleiben.

Und möglicherweise ist es weiterhin so, das ich mir selber königlich ans Bein pisse, wenn ich diesen Text vor meiner Entlassung veröffentliche, aber ich glaub das ist es mir wert.

Unser Gesundheitssystem und unser Rechtssystem würde am Ende eventuell sogar kommen und sagen okay: Susanne, Paragraph 51, sie ist unzurechnungsfähig. Also kann die das alles gar nicht ernst gemeint haben, was sie gerade geschrieben hat und sie ist ja sowieso schizophren und völlig verblödet.

Ist es wirklich so einfach?
Ist das wirklich so einfach, als Arzt oder als Pflegekraft machtgeil zu sein?

Jeder Arzt und jede Pflegekraft könnte auch in einem ganz anderen Gesundheitsbereich, als gerade in der Psychiatrie arbeiten.

Gerade komme ich von der Toilette. Die Brille war voll gekotzt. Natürlich hat es keiner weg gewischt; soll das wirklich die Normalität in Deutschlands Psychiatrien sein?

Meine Bettnachbarin erzählte mir gerade, gestern war die selbe Klobrille voll geschissen wurde auch nicht weggewischt aber es ist ja völlig normal.

Okay, in der Kürze liegt die Würze. Ich glaube, ihr habt verstanden, was ich meine.

Wir sollten wohl doch die ein oder andere Kleinigkeit oder sagen wir mal Grossigkeit ändern.

Liebe Grüße Susanne
Berlin, den 17.12.2022

######## p.s. am 20.12.2022, durfte ich nach einigem Hin und Her ab 15:00 Uhr gehen und war um 17:55 Uhr zuhause – der Pfleger sagte, ich sein zwar noch bis 23:59 Uhr “per richterlichen Beschluß untergebracht”, aber man verzichtet darauf, mir die Polizei hinterher zu schicken. #######

p.p.s. am 24.12.2022 war mein covidtest positiv, ich habe mich auf der station 84 angesteckt. am 26.12.2022 um 0:30 uhr ging es auch bettina sehr schlecht, sie wurde von der feuerwehr in eine klinik gebracht

Werner, die Russen kommen…

So ein sonntägliches Mittagsschläfchen sollte doch eigentlich ganz erholsam sein, dachte ich.

Mein Fenster geht zum Neuköllner Schifffahrtskanal; vor unserem Miethaus liegt die kleine Seitenstraße Kiehlufer.

Plötzlich erwachte ich von einem lauten röhrenden Geräusch.

Nein, ich will weiter schlafen.

Doch daran war nicht zu denken.

Ich stand völlig genevt auf und schaute aus dem Fenster.

Oh my God… Meister Röhrich würde sagen: “Werner, die Russen kommen…”

Ich schnappte mein Handy, öffnete das Fenster und drückte auf den Videoauslöser:

So etwas erleben wir etwa jeden zweiten Freitagnachmittag vor dem Fenster.

Für uns in Berlin-Neukölln ist das “normal”.

Heute ist Sonntag der 25. September 2022.

…. “noch Fragen?” ….